Was für ein verrücktes Jahresende in Florida! Die Tampa Bay Lightning schlugen die Montréal Canadiens mit 4:3. Aber dass das Heimteam dabei einen 0:2-Rückstand in eine zwischenzeitliche 4:2-Führung verwandelte, war nicht das Verrückte.
Denn das war der zweite Treffer der Canadiens. Jonathan Kovacevic erzielte ihn ins leere Tor – obwohl Lightning-Goalie Jonas Johansson sich auf dem Eis befand.
The Lightning thought the play was dead but the Habs kept playing and scored on an empty net 😳😭 pic.twitter.com/fSA7jjp1bY
— Gino Hard (@GinoHard_) January 1, 2024
Johanssons Gegenüber Sam Montembeault hatte den Puck nach einer Parade einigermassen lange festgehalten – doch die Schiedsrichter pfiffen die Partie nicht ab, weil Montembeault die Scheibe wieder freigab. Dummerweise glaubten aber Spieler beider Teams, dass die Partie unterbrochen war. So fuhren sie zur Auswechselbank und auch Johansson gönnte sich etwas Bewegung.
«Es war so laut im Stadion, dass ich nicht hörte, ob es einen Pfiff gab oder nicht», schilderte Torschütze Kovacevic. Er sei sich aber ziemlich sicher gewesen, dass nicht abgepfiffen worden war. «Also sagte ich mir: Los, schiess, überrumpel sie!»
Aus grosser Distanz beförderte er den Puck ins verwaiste Tor. Tampas Headcoach Jon Cooper sprach von «einem der seltsamsten Dinge, die ich je in der NHL gesehen habe.»
Es ist eine der ersten Regeln, die man in Sportarten wie Eishockey, Fussball oder Handball lernt: Man spielt so lange weiter, bis der Schiedsrichter abgepfiffen hat. Die Spieler der Tampa Bay Lightning vergassen dies am Silvesterabend für einen Moment – und bescherten uns damit einen ersten Lacher zum Start ins neue Jahr.
«Ich dachte, dass gepfiffen wurde und Musik gespielt würde», sagte Goalie Johansson zu seinem Ausflug. Der unglückliche Gegentreffer habe aber eine «Jetzt-erst-recht-Wirkung» gehabt. «Ich hatte das Gefühl, dass das Tor uns Energie verliehen hat. Wir kamen zurück ins Spiel, die ganze Mannschaft hat nach dieser Szene besser gespielt als zuvor. Und wir haben gewonnen, schlussendlich ist das das Wichtigste.»
Mit je einem Tor und einem Assist war Nikita Kucherov einmal mehr wesentlich am Erfolg Tampas beteiligt. Mit nun 61 Punkten führt der 30-jährige Russe die Skorerliste der NHL an.
Für einen Meilenstein war Kucherovs Teamkollege Steven Stamkos verantwortlich. Der Captain bestritt sein 1038. Spiel für Tampa Bay Lightning, womit er neu vor Vincent Lecavalier die meisten Partien für das Team absolvierte. Stamkos ist auch der Spieler mit den meisten Toren (530) und den meisten Punkten (1093) des Franchise.
Apropos Meilenstein: So einen setzte auch Marc-André Fleury. Bei der 2:3-Niederlage der Minnesota Wild gegen die Winnipeg Jets lief er zum 1000. Mal in der NHL auf. Fleury wurde zum erst vierten Goalie in der Geschichte, der diese Marke knackte. Vor ihm liegen Martin Brodeur (1266 Spiele), Roberto Luongo (1044) und Patrick Roy (1029).
«Natürlich hätte ich lieber gewonnen», sagte der 39-Jährige, «aber ich kann mich glücklich schätzen, dass ich so lange spielen konnte und seit vielen Jahren das machen darf, was ich liebe.» (ram)
Die Klub-WM ist eigentlich ja eher langweilig. Am Ende stehen sich sowieso die Vertreter aus Europa und Südamerika im Endspiel gegenüber. 2010 schafft allerdings TP Mazembe Lubumbashi aus dem Kongo die Sensation und schaltet im Halbfinal den brasilianischen Vertreter Internacional Porto Alegre aus.
Ich denke nicht, dass man Spielern oder Torhüter hier grosse Vorwürfe machen kann..