Am Sonntagnachmittag postet Marco Rüegger, Fachleiter Betriebssicherheit bei der SBB, ein Bild auf Twitter, das einen demolierten Zugwagen zeigt – einen ehemaligen EW4-Waggon. Seinen Angaben zufolge sollen Fussballfans die Schäden verursacht haben.
Fussballfans..... eine Kategorie "Kunden" auf die ich gerne verzichten würde. #fussball #fankultur #sbbcffffs #Schweiz #eisenbahn pic.twitter.com/siWUJhnkT6
— Marco Rüegger (@MarcoRuegger) May 8, 2022
Gemäss «Blick.ch» soll es sich dabei um frustrierte BSC Young Boys Fans gehandelt haben, die sich von der 1:3-Niederlage gegen Lugano auf dem Heimweg befanden.
Bei der Ankunft des SBB-Extrazugs am Bahnhof in Bern sind die Waggons massivst beschädigt. Scheiben wurden eingeschlagen, Gummi-Abdichtungen herausgerissen und Sitzpolster aufgeschnitten oder mit Bier übergossen.
Für die Reinigung, so schreibt Rüegger auf Twitter, hätten die SBB-Mitarbeitenden die unbeschädigten Sitze abmontieren müssen.
Die Ermittlungen seien der Kantonspolizei Bern übergeben worden, schreibt «Blick.ch». Dort liefen nun die entsprechenden Abklärungen. Erste Meldungen zu Sachbeschädigungen hätten die Polizei bereits erreicht, als der Zug noch unterwegs war. Die Polizei sei deshalb im Bahnhof Bern bereits bei der Ankunft der Fans entsprechend präsent gewesen.
Die Fans hätten den Zug ruhig verlassen und auch im Bahnhof sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen. Weitere Abklärungen bezüglich Sachschäden im und am Zug seien am Laufen. Weder Polizei noch die SBB machten am Sonntag Angaben dazu, ob es sich bei den Verursachenden wirklich um YB-Fans gehandelt hat.
Die Reaktionen auf Twitter fallen derweil so aus:
Damit kommt man eben nicht durch, da es dafür keine Rechtsgrundlage gibt.
— Herr Walter 💉💉💉 (@Herr_Walter) May 8, 2022
Die Vereine werden meistens so argumentieren, dass sie nichts dafür können, wenn betrunkene Fan, die sich nicht benehmen können, zu Fußballspielen fahren.
Die Bahn AG wollte Fan-Züge mal komplett einstellen. Scheiterte u.a. an der Bundespolizei die solche Gruppen lieber en bloc von a nach b zusammen verfrachtet haben wollte.
— Julia Steenken (dreifach Moderna) (@julia_steenken) May 8, 2022
YB Extrazug, also werden die Instandstellungskosten dem Klub in Rechnung gestellt…
— Tinu (@TinuBurkhard) May 8, 2022
Auch nach dem Spiel zwischen dem FC Luzern und Genf-Servette ist es zu Sachbeschädigungen sowie Auseinandersetzungen gekommen. Dabei wurde ein 21-jähriger Mann aus dem Servette-Umfeld vorübergehend festgenommen.
Vor Spielbeginn waren Ordnungskräfte von Anhängern des Servette FC mit Böllern beworfen worden, wie es in einer Mitteilung der Luzerner Polizei hiess. Ausser der Festnahme wegen Hinderung einer Amtshandlung seien weitere Personen kontrolliert worden, da sie gegen das Vermummungsgesetz verstossen hätten.
Sowohl von Luzerner wie von Genfer Fans wurden laut Polizei verschiedene Sachbeschädigungen begangen. So wurde etwa ein Auto durch abbrennendes Pyromaterial beschädigt, und es kam zu Sprayereien.
(adi/sda)
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