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Schweizer Wintersport-Profis im Klimastress: Skisport ist sehr gefährdet

Switzerland's Lara Gut Behrami speeds down the course during an alpine ski, women's World Cup downhill training, in Cortina d'Ampezzo, Italy, Wednesday, Jan. 24, 2024. (AP Photo/Marco T ...
Der Skisport ist mit am stärksten vom Klimawandel betroffen – die Zukunft scheint in den Augen vieler in Gefahr.Bild: keystone

Schweizer Wintersport-Profis im Klimastress: «Der Skisport ist sehr gefährdet»

Das Klima ändert sich. Was bedeutet das für den Wintersport? Eine Antwortsuche bei den Schweizer Wintersportlerinnen und -sportlern und an drei Schweizer Weltcup-Events.
27.01.2024, 06:16
Jule Seifert / ch media
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Der Wintersport. Wie lange wird es ihn noch geben? Es muss eine schwierige Situation sein für die Schweizer Schneesportprofis. Sie sind voller Leidenschaft für eine Sportart, deren Zukunft durch den Klimawandel ungewiss ist. Wie geht es Ihnen damit?

In einer anonymen Umfrage von CH Media gaben 93 Athletinnen und Athleten des Swiss-Ski-Kaders Auskunft und hatten die Möglichkeit, ihre Sorgen und Wünsche für die Zukunft auszudrücken. In Chur, Zermatt und Engelberg zeigte sich, wie die Weltcup-Organisatoren auf den Klimawandel reagieren, ob sich die Fans trotzdem begeistern lassen oder ob es sich beim professionellen Wintersport um ein Auslaufmodell handelt.

Mehr als drei Viertel der Befragten sorgen sich wegen des Klimawandels um die Zukunft des Wintersports. Der Meinung eines Freeskiers nach wird es schwierig, vielleicht sogar unmöglich, den Klimawandel aufzuhalten. Andere fühlen den gesellschaftlichen Druck, denn der Wintersport ist bislang wenig nachhaltig. Eine U23-Athletin würde es schätzen, «wenn man nicht immer auf dem Skirennsport herumhacken würde». Es gäbe so viele andere Gründe und Sportarten, die zum Klimawandel beitragen.

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Der Swiss-Ski-Kader beträgt 297 Athletinnen und Athleten in der Saison 2023-2024. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.
Der Swiss-Ski-Kader beträgt 297 Athletinnen und Athleten in der Saison 2023-2024. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.quelle: jule seifert, grafik: jule seifert

Nachhaltiger Profisport ist gewünscht

Der Profisport hat einen grossen ökologischen Fussabdruck. Der Verbrauch von Energie und Ressourcen ist bei Wettkämpfen und für die Infrastruktur enorm. Dazu kommt, dass die Sportlerinnen und Sportler mit Teams samt Ausrüstung viel unterwegs sind. Viele Teilnehmende der Umfrage finden, dass die Anfahrtswege durch eine optimierte Wettkampfplanung der FIS reduziert werden könnten. So müsste nicht mehrmals in der Saison hin und her geflogen werden.

Die FIS schreibt auf Anfrage, die Reisen im Rahmen ihrer Weltcup-Touren kontinuierlich zu reduzieren, um so den CO2-Ausstoss zu minimieren. Im Langlauf werde bereits das «Blocksystem» praktiziert. Die Rennen finden nacheinander in einer Region, zum Beispiel Skandinavien oder Mitteleuropa, statt. Doch dass dies bei anderen Disziplinen noch nicht der Fall ist, verärgert die Profis.

«Der Skisport ist sehr gefährdet durch den Klimawandel», meint ein U23-Athlet. Er wisse, dass gerade der Skisport für das Klima nicht förderlich ist, deshalb achte er darauf, wenigstens in seinem Privatleben nicht zu fliegen. Eine U23-Athletin will, dass «es allen bewusst ist, dass es so nicht weiter gehen kann».

epa11094158 Athlets in action during the men?s 4x7.5 km Relay Classic/Free race at the FIS Cross-Country World Cup in Oberhof, Germany, 21 January 2024. EPA/RONALD WITTEK
Im Langlauf wird bereits das «Blocksystem» praktiziert.Bild: keystone

Ist Swiss Ski bekannt, wie gross die Klimaangst unter den Schweizer Athletinnen und Athleten ist? Sie hätten Kenntnis von Petitionen zur Nachhaltigkeit, die von den Athletinnen und Athleten lanciert und von einigen unterschrieben wurden, von anderen nicht, so die ausweichende Antwort. Der Verband stehe mit vier Athletinnen und Athleten, «unseren Snowstainability-Botschafter:innen», die sich für nachhaltigeren Schneesport einsetzen, in direktem Kontakt. Die Suche nach dem nachhaltigen Wintersport beginnt im Bündner Hauptort.

Hybridmodell aus Musikfestival und Sportevent

Die Bässe wummern. «I feel hardcore», schreit H.P. Baxxter ins Mikrofon. Chur ist sein letzter Tourstopp des Festivalsommers. Die Pfützen, das matschige Gelände und vor allem die milden Temperaturen lassen Mitte Oktober noch einmal Sommergefühle aufkommen. Dabei sollte auf der Stahlkonstruktion neben der Bühne der Winter eingeläutet werden. Die 41 Meter hohe Rampe ist am heutigen Abend jedoch nicht in Betrieb. Der Saisonauftakt der Freeski-Profis ist dem Föhn zum Opfer gefallen.

Während die Fans zum Technobeat von Scooter feiern, ist ein kleines Pistenfahrzeug dabei, neuen Schnee in der Landung der Big-Air-Anlage zu verteilen, damit die Snowboarderinnen und Snowboarder am nächsten Tag ihre Tricks zeigen können.

Der Big Air in Chur ist der weltweit erste FIS-Weltcup-Termin der Saison 2023/24. Sich den neuen Begebenheiten des Klimas anzupassen und später in die Saison zu starten, das war der häufigste Input der Wintersportprofis in der Umfrage. Für René Götz, der CEO der Event-Firma First Event, käme ein späterer Termin nicht infrage.

Denn das Hybridmodell zwischen Sportevent und Musikfestival würde zu einem späteren Zeitpunkt nicht funktionieren, erklärt er. Einerseits wegen der Termine der Musik-Acts, anderseits wegen der FIS-Wettkampfplanung. Und im September sind alle Top-Rider in Saas-Fee, dem einzigen Trainingsort in der nördlichen Hemisphäre für die Freestyler im Herbst. Darum sei der Anfahrtsweg zum Churer Weltcup einer der kürzesten der ganzen Saison. Doch wie lange gibt es den Gletscher in Saas Fee noch?

Die Wintersportprofis bemerken Veränderungen auf dem Gletscher

Die Athletinnen und Athleten, die in Saas-Fee oder auf anderen europäischen Gletschern trainieren, sehen die Veränderungen. Über drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Saisonvorbereitungen für die laufende Saison wegen der warmen Temperaturen erschwert waren. Ein Snowboarder ist nicht sehr optimistisch, was die Zukunft des Skifahrens in seiner jetzigen Form in der Schweiz angeht:

«Für die Jüngeren wird das Skifahren im Sommer wahrscheinlich nicht mehr möglich sein.»

Mehr Akzeptanz für künstliche Beschneiung, Schneedepots und Baggerarbeiten wünscht sich eine Skirennfahrerin. Um die Gletscher zu schützen, fordern andere ein Trainingsverbot aller Nationen während der Sommermonate auf den Gletschern. Die FIS könne ein Gletscherverbot nicht aussprechen, da die Hoheit der Trainingsplanung bei den nationalen Verbänden liegt, so die Antwort auf die Forderung der Profis.

Was unterstützt der Schweizer Verband? Marlen Marconi, die Leiterin für Strategische Projekte bei Swiss Ski, kann diese Frage nicht pauschal beantworten. Für jede der elf Sportarten müsse spezifische Szenarien entwickelt werden, «wie sie in Zukunft auf Spitzensportniveau ausgeübt werden sollen beziehungsweise können».

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Plastikinnovation und Schnee aus Kühlschränken

Der Schnee ist in Chur kein Thema. Er wird beim Big Air direkt neben der Rampe in blauen Containern produziert. «In unseren riesigen Kühlschränken», wie es die Organisatoren nennen. Und wegen einer Innovation aus Plastik kann sogar ein Drittel der Schneemenge des Vorjahres eingespart werden.

Zum ersten Mal wird in einem Weltcup eine sogenannte Dry-Slope im oberen Teil der Anfahrt verwendet. Die Plastikmatten aus Silikon werden schon länger im Sommertraining benutzt, um in das Luftkissen zu springen. Ende der vergangenen Saison wurden die Rider gefragt, ob sie sich vorstellen können, diese Silikonmatten ebenfalls bei Wettkämpfen zu benutzen.

Dry-Slope ist eine gemeinsam erarbeitete Lösung

Der Schweizer Snowboarder Moritz Boll war zunächst skeptisch, ob der Übergang von Plastik auf den Schnee funktioniert. Beim Pressetermin erklären die Organisatoren, dass die Athletinnen und Athleten jedoch keineswegs Versuchskaninchen seien. Im Gegenteil, die Dry-Slope-Matte sei eine gemeinsam erarbeitete Lösung. Grundsätzlich seien sich beim Klimawandel alle bewusst: Alle müssen einen Schritt aufeinander zugehen und offen für Innovationen sein.

epa10931855 Ryoma Kimata of Japan competes during the Men's Snowboard Big Air final at the FIS Snowboard Big Air Worldcup in Chur, Switzerland, 21 October 2023. EPA/CHRISTIAN MERZ
Der obere Teil der Schanze besteht aus Plastikmatten – erst unten folgt der Übergang auf den Schnee.Bild: keystone

Nach dem ersten Training sind die Zweifel des Snowboarders verschwunden. Es würde ihnen sogar das Leben einfacher machen, erklärt Boll, da weniger Schnee vor den Absprung rutscht, der die Rider abbremst. Die Dry-Slope löst das Geschwindigkeitsproblem und spart 25 bis 30 Prozent an Energie bei der Schneeproduktion.

Dass auch bald die Landung aus Matten bestehen wird, ist keine Option. «Das wollen wir gar nicht», sagt Boll. «Wir wollen den Sport real halten.» Bei einer Anlage nur aus Dry-Slope-Matten fehle der Schneefaktor, der die Landung schwieriger macht. Der Schnee sei ja auch im Namen: Snowboard. Und wenn Snowboarden und Skifahren in Zukunft nur noch auf Plastik möglich sein wird? «Dann haben wir sowieso andere Probleme, wenn es keinen Schnee mehr gibt», sagt Boll.

Braucht der Sport eine Party oder die Party den Sport?

Trotz des Nieselregens und der Absage des Freeski-Finals kommen am Freitag 12'500 und am Samstag bei Dauerregen zum Snowboardfinal 15'000 Gäste auf das Gelände. 60 Prozent der Besucher kommen wegen der Musik, sagt CEO René Götz. Ist der Freestyle Sport also nicht cool genug, um die Leute nach Chur zu bringen? «Im Sportbereich ist es ein einzigartiges Konzept, wo die Kombination von Musik und Sport viele Leute anlockt», ist seine ausweichende Antwort.

Nur das Hybrid-Format könne den Ridern «eine solche Kulisse bieten». Andere In-City-Big-Air-Events oder die Zielräume bei alpinen Rennen können da meist nicht mithalten. Auch nicht die Zieltribünen beim Zermatter Abfahrtsweltcup, die auf der italienischen Seite der Strecke stehen.

Braucht der Berg diesen Event oder der Sport diesen Berg?

In Zermatt nieselt es. Trotz Zwischensaison sind im Dorf Stände aufgebaut und Musik schallt durch die autofreien Gassen. Mitte November soll das Speed Opening in Zermatt mit den ersten Abfahrtsrennen der Saison die Leute anlocken. Auf dem Dorfplatz vor einer kleinen Bühne mit DJ-Pult tummeln sich ein paar Menschen. Es sind einige Einheimische, Fangruppen für die Schweizer Athleten und Sportfans, die auch beim Lauberhornrennen oder in Adelboden die Skistars anfeuern.

Ausklingen lassen kann man den Abend in einem schicken Club bei der offiziellen Opening Party. Es könnten auch noch ein paar mehr Leute da sein, so die Meinung der Gäste. Vielleicht kommen am Renntag noch ein paar aus der Region, so die Hoffnung. Die Wettervorhersage dämpft diesen Traum jedoch. Auf dem Nachhauseweg sind aus den Regentropfen dicke Schneeflocken geworden.

Ein unverhoffter Fanmoment auf 3000 Metern

Die Rennabsage wegen Wind und zu viel Schnee wird früh bekannt gegeben und so liegt es drin, sich noch einen Moment länger im Bett einzukuscheln. Das Verlässliche und Wunderbare an den Bergen ist ja, dass sie zu jeder Tageszeit zu bestaunen sind. Später auf dem Weg durchs Dorf ist das Wahrzeichen schon zu sehen. Mit der Gondel geht es immer näher zum ikonischen Berg. Es ist eine Genussfahrt mit Schreckmomenten: Die Aussicht auf das Matterhorn ist herrlich, die Windböen sorgen für den Adrenalinkick.

Auf der Bergstation auf 2939 Metern kann die Touristin mit Skischuhen auf den Sessellift umsteigen, um die einzige offene, weil windgeschützte Piste über den Furgggletscher herunter zu düsen. Der Tourist mit Wanderschuhen kann weiter aufs Klein Matterhorn.

Switzerland's Lara Gut Behrami prepares to leave as an alpine ski, women's World Cup downhill was cancelled due to strong wind, in Cervinia-Zermatt, Italy, Sunday, Nov. 19, 2023. (AP Photo/A ...
In Zermatt konnte auch in dieser Saison kein Rennen stattfinden.Bild: keystone

Nach drei Runden auf den Ski wird beim Zmittag auf dem Sonnenstuhl das Matterhorn studiert. Der Wind fegt den Schnee über die Spitze. Vor dem Testcenter gegenüber zieht ein Skifahrer seine Ski aus. Er trägt ein rotes Swiss-Ski-Dress, Red-Bull-Helm und fährt Stöckli-Ski – es könnte Marco Odermatt sein. Die Rennabsage ist längst vergessen. Es braucht eben doch nur einen Berg und einen kleinen Fanmoment als guten Grund, um die Anreise ins Wallis auf 3000 Meter geniessen zu können.

Viele wollen einen angepassten Rennkalender

Bei vielen Athletinnen und Athleten stösst die FIS-Wettkampfplanung auf Kritik. In der Umfrage wünschen sie sich einen angepassten Rennkalender, bei dem später gestartet, dafür länger im Frühling Ski gefahren werden soll, «um den Naturschnee ausnutzen» und erst später im Sommer wieder zu trainieren. Der internationale Verband soll «den Fernsehrechten und dem Willen einiger Menschen weniger Gewicht geben», «Verantwortung übernehmen» und «Rücksicht auf die Natur, Umwelt und Klima nehmen».

Der internationale Verband antwortet, dass die Stimme der Sportlerinnen und Sportler «eine der wichtigsten in unserem Sport» sei und «ihre Ansichten sehr ernst genommen werden». Sollte es ein «anhaltenden langfristigen Trend bei den Wetterbedingungen» geben, würde dies im Rennkalender berücksichtigt werden.

Wie geht Swiss Ski mit dem Klimastress der Athletinnen und Athleten um?

Nur eine Person gab bei der Umfrage an, sie sei nicht besorgt, dass der Klimawandel den Schneesport in Gefahr bringt. Was wird bei Swiss Ski unternommen, dass der Klimastress sich nicht negativ auf die sportliche Leistung der Athletinnen und Athleten auswirkt?

Diese Frage könne sie nicht beantworten, schreibt die Leiterin für Strategische Projekte bei Swiss Ski, Marlen Marconi, da sie zu wenig nahe an den Teams ist und nicht wisse, was diese im psychologischen Bereich machen. Auf Verbandsebene werde die Nachhaltigkeitsstrategie 2022-2030 Schritt für Schritt umgesetzt. Im Fokus stehen dabei, laut Swiss-Ski-Website, acht der insgesamt 17 Ziele der globalen Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen. Gesundheit und Wohlergehen wird bei Swiss Ski als erster Punkt aufgezählt.

Swiss Ski werde sich in den nächsten Monaten intensiv damit auseinandersetzen, welche Weichen gestellt werden müssen, «damit der Schneesport so lange wie möglich von möglichst vielen Menschen mit Freude ausgeübt werden kann», so Marconi. Die Meinung einer Freeskierin ist deutlich. Sie findet, dass die Schneesportteams sich nicht genug Sorgen um die Umwelt machen:

«Die Performance geht immer über die Gesundheit unseres Planeten. Man redet viel, macht aber zu wenig.»

Skispringen ist schon Sommersportart

Disziplinübergreifend sind die Athletinnen und Athleten besorgt um die Zukunft des Wintersports. Die meisten sorgen sich auch um die eigene Sportart. Nur im Skisprung-Team scheint die Stimmung entspannter zu sein. Ihre Saisonvorbereitung war wegen der warmen Temperaturen auch weniger beeinträchtigt.

Skispringen hat sich bereits als Sommersportart etabliert und war im Juni an den European Games in Polen, den europäischen Mini-Olympics, vertreten. «Es benötigt ein Umdenken, nicht nur im Wintersport, sondern allgemein im Sport, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden», schreibt ein Skispringer. Um die Bildfläche buhlen in diesem Winter in der Schweiz 19 Weltcup-Events.

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Mitte Dezember waren es sogar zwei an einem Wochenende. Während in Lenzerheide zum ersten Mal in der Schweiz ein Biathlon-Weltcup stattfand, flogen die weltbesten Skispringer in Engelberg wie bereits seit 43 Jahren die Gross-Titlis-Schanze herunter. In dieser Saison mit einer Frauen-Premiere und guten Prognosen: Bislang musste erst ein Weltcupspringen wegen Schneemangel in Engelberg abgesagt werden.

Erst Schnee, dann Regen, und der Weltcup findet trotzdem statt

Zehn Tage vor dem Engelberger Skisprung-Weltcup ist die Schweiz eingeschneit. Die vielen Schneemassen wären für die Durchführung kein Problem gewesen, sagt der OK-Präsident Bernhard Aregger im Interview. Auch als es dann tagelang in Strömen regnet, habe er keine Angst gehabt, dass der Event platzen könnte. Er behält recht, alle Springen können durchgeführt werden.

Und die Stimmung auf der Tribüne ist gut. Beim Skisprungtalent Sina Arnet aus Engelberg, der Skisprunglegende Simon Amman und dem Rest des Schweizer Teams werden die verteilten Schweizer Flaggen enthusiastisch geschwenkt, die angereisten Fanklubs aus Deutschland und Polen jubeln bei ihren Lieblingen. Im Festzelt tanzen später die Skisprung-Fans zusammen mit den Einheimischen auf den Tischen und Bänken. Es ist die grösste Party des Jahres im Dorf.

Über die Zukunft des Wintersports zu diskutieren, stösst beim Publikum auf kein grosses Interesse. Der Klimawandel ist ein mühsames Thema. Und mithilfe der frostigen Temperaturen und im Schatten des Hügels lassen sich die grünen Wiesen rechts und links neben der Anlage auch wunderbar ignorieren. Einfacher ist es, den Schanzenrekord der Französin zu bejubeln, oder gespannt zu warten, ob es der Springer im finalen Durchgang über die grüne Laserlinie schafft, um in Führung zu gehen.

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    Geri Gagarin
    27.01.2024 07:53registriert Februar 2023
    Ich war vor 20 Jahren begeisterter Wintersportler habe mehrere Saisons in Skigebieten verbracht. Heute ist dies Erloschen, einerseits weil wegen warmem Wetter nicht so recht Stimmung aufkommt, aber auch weil weil ich selber auf meinen Fussabdruck schauen will. Und fährt man an einem Samstag wieder einmal mit ÖV in ein Skigebiet zahlt man ein Vermögen um den Ganzen Tag wie ein Pinguin in den Leuten zu stehen.

    Ich denke in 10-20 Jahren ist Skifahren in der Schweiz nur noch ein bonzen Sport für Leute die eine Ferienwohnung in einem hohen Skigebiet besitzen🤷‍♂️
    367
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    avatar
    Rethinking
    27.01.2024 07:40registriert Oktober 2018
    Dry-Slope… Als ob wir nicht schon zu viel Plastik in der Umwelt hätten…

    Der Mensch soll sich gefälligst der Natur anpassen…

    Erst recht da deren Wandel ja von ihm verursacht wurde
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