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Mögen die Holländer vom Eisschnelllauf fasziniert sein, mögen sich Kanada und Russland um Eishockey-Gold duellieren und mögen sich die US-Zuschauer von Eisprinzessinen verzaubern lassen: Der wahre Königs-Event Olympischer Winterspielen ist die Abfahrt der Männer. Ende der Diskussion.
Doch nun wird über eine aus Schweizer Sicht nicht vorstellbare Anpassung des Olympia-Programms diskutiert, die eine Streichung der Abfahrt erwägt. FIS-Präsident Gian-Franco Kasper hatte diese Woche durchblicken lassen, dass Abfahrt und Super-G durchaus zur Disposition stehen könnten. So sei beispielsweise bei den Winterspielen 2022 in Peking die geforderte Höhendifferenz nicht gegeben.
Aber der wahre Grund hinter der Debatte ist – wie könnte es auch anders sein? – das liebe Geld. Die Fernsehsender, die Unsummen für die Übertragungsrechte ausgeben, üben hinter den Kulissen Druck aus. Bei Olympischen Spielen erwerben rund 40 TV-Stationen die Übertragungsrechte für einen Slalom, bei der Abfahrt sind es aber angeblich nur noch acht bis zehn Sender. Die Einschaltquoten seien rückläufig.
Eine der Ursachen dafür wird in der mangelnden Spannung aufgrund der Startreihenfolge geortet. «Wenn man weiss, dass ab 16 die Guten starten, schaltet man erst bei 12 ein und bei 25 wieder ab», hält der Präsident des Österreichischen Skiverbands, Peter Schröcksnadel, fest.
Der umtriebige ÖSV-Präsident hat bereits zwei Vorschläge, wie die Abfahrten wieder attraktiver gemacht werden können:
Ein Schritt in Richtung attraktivere Rennen wurde bereits im letzten Winter gemacht. Unter dem neuen Renndirektor Hannes Trinkl wurden Abfahrten wieder schneller, riskanter und spektakulärer.
«Die Athleten wollen es nicht glauben, aber das Interesse am Abfahrtssport hat nachgelassen», sagte Schröcksnadel in Wien. Bei der nächsten Tagung des FIS-Vorstands im November soll die Problematik diskutiert werden. «Vielleicht sagt man, dass man es noch diese Saison bei drei Rennen probiert. Aber es muss zumindest für die nächste Saison das Ziel sein», fordert Schröcksnadel.