Sein WM-Abenteuer hat Simon Ammann mit einer sehr guten Leistung im Teamspringen beendet. Der vierfache Olympiasieger segelte als letzter Schweizer Springer auf 127 m und wurde in seinem Umgang hinter Kamil Stoch Zweiter. «Das hat seinem Selbstvertrauen sehr gut getan», freute sich sein Trainer Martin Künzle.
Ammann war anzumerken, dass ihm eine grosse Last von den Schultern gefallen ist. «Für mich war es unheimlich wichtig, zurückzukommen», erklärte der Toggenburger. Andernfalls hätte er keine weitere Möglichkeit gehabt als das Karriereende.
«Wenn man lange wartet mit dem Springen, kann die Angst wirklich gross werden. Dann hat man keine weitere Option mehr. Das ist ein psychologischer Prozess, der brutal schwierig zu steuern ist.» Der Weg zurück nach seinem Sturz in Bischofshofen bis zum letzten Sprung in Falun sei positiv gewesen, konstatierte Ammann. «Ich habe ein grosses Bild im Kopf. An diesem arbeite ich ständig herum, damit alles super passt.» Dies sei unter den Voraussetzungen, mit denen er an die WM gekommen sei, schwierig gewesen.
Die Auftritte in Mittelschweden bestärkten Ammann, in den kommenden beiden Wochen zusammen mit seinen Teamkollegen Gregor Deschwanden und Killian Peier die finnisch-norwegische Nordland-Tour mit Weltcup-Springen in Lahti, Kuopio, Trondheim und Oslo zu bestreiten. Ein Start des 33-Jährigen in Planica beim Weltcup-Finale ist allerdings ungewiss. «Das Skifliegen kann ich noch nicht so einschätzen.» Ob er seine Karriere nach dieser Saison fortsetzt, weiss Ammann noch nicht. «Es steht 50:50.»
«Als Spitzensportler bist du auch irgendwann einmal an einem Limit. Manchmal frage ich mich, ob ich noch in diese Welt hineinpasse. Ich hatte zwei Jahre mit Top-Anlässen, an denen ich mich schwer getan habe», antwortete Ammann auf die Frage, was denn überhaupt gegen eine Fortsetzung seiner Karriere spreche. (ram/si)