Weshalb um alles in der Welt wird eine frühere deutsche Skirennfahrerin nach England eingeladen, um den Moderator einer Quizshow im Schlaf zu überraschen?
Vielleicht kennst du die TV-Sendung «Gefragt – gejagt» in der ARD. Das englischsprachige Original heisst «The Chase» und wird von Bradley Walsh moderiert. Und dieser Walsh verliert 2011 kurz die Beherrschung, als er folgende Frage vorlesen muss:
A thread of some of the best TV moments of the decade:
— JD (@Jonny_Dodds) December 2, 2019
25) The "Fanny Chmelar" question on The Chase. pic.twitter.com/mK6pBszz5M
Nachdem sich Walsh zunächst im Griff hat, kann er sein Lachen nicht mehr verbergen. Fanny ist in England nicht nur ein Vorname. Der Begriff wird dort als derber Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan verwendet. In Kombination mit dem Nachnamen kann Fanny Chmelar – etwas falsch ausgesprochen: «smeller» – für jemanden gehalten werden, dessen Beruf es ist, an Scheiden zu riechen. «Wäre das mein Name, würde ich ihn umgehend ändern lassen», meint Walsh.
Mit dem Clip ging der Moderator viral. Und er wurde nun, 13 Jahre später, wieder einmal daran erinnert – in einer ungewöhnlichen Umgebung, nämlich im Bett liegend.
Walsh war dieses Mal nicht Gastgeber, sondern Kandidat einer aussergewöhnlichen Sendung, bei der Prominente aus dem Schlaf gerissen werden und Fragen beantworten müssen. Und so fragte Michael McIntyre:
«Ski», antwortet Walsh wie aus der Pistole geschossen. «Diesen viralen Moment nehme ich mit ins Grab», erklärt er, weshalb er das weiss. Es ist die korrekte Antwort. Fanny Chmelar, die 2009 im Weltcup-Slalom von Åre den zweiten Platz belegte und an Olympischen Spielen und drei Weltmeisterschaften teilnahm, war eine deutsche Skirennfahrerin.
Und nun wird es richtig lustig. McIntyre begrüsst Chmelar, doch zu Walshs grosser Erleichterung sagt der Moderator, er mache nur einen Scherz. Bloss, um dann keine zwanzig Sekunden später erneut zu sagen:
Nothing in 2024 is gonna top this pic.twitter.com/MkrRdSpT3U
— Matthew (@DiscipleOfBrad) January 20, 2024
Der halbnackte Walsh macht riesengrosse Augen, als die längst zurückgetretene Chmelar mit einem Paar Ski in der Hand das Zimmer betritt. «Es tut mir wirklich leid», ruft er ihr sofort zu, «es tut mir wirklich leid. Ich wollte damals nicht lachen.»
Das sei der absurdeste Moment seines Lebens, stammelt der aus dem Schlaf gerissene Bradley Walsh. «Ich beginne richtig zu schwitzen», sagt er, bevor er sich aufrichtet, um Chmelar, deren Vater aus Tschechien stammt, die Hand zu schütteln.
Ganz vorbei ist die «Folter» noch nicht. Nun packt der deutsche Gast die Kühlbox aus und Walsh muss erschnuppern, welche duftenden Sachen Fanny mitgebracht hat. «So etwas Seltsames habe ich noch nicht erlebt», fasst Walsh zum Abschied zusammen.