Sportlich lief in der ersten Halbzeit wenig bis gar nichts. Als hätten dies die Fans des FC Luzern geahnt, sorgten sie für die Unterhaltung. Gut vier Minuten waren gespielt, da bombardierten die FCL-Anhänger den Strafraum von David Zibung mit Eiern.
Damit wollten sie gegen die frühe Anspielzeit protestieren. Die UEFA verpflichtet die höchsten Ligen Europas, während der Champions League keine Spiele auszutragen
Letztlich blieb dem FC Luzern und seinem Trainer Thomas Häberli vom Nachtragsspiel der 27. Runde gegen YB nur eines: Gewissheit. Die Innerschweizer wussten darum, dass sie sich beim alten und bald auch neuen Schweizer Meister YB durch die letzten Auftritte Respekt verschafft hatten. Dieser Respekt war Trainer Gerardo Seoane im Vorfeld anzumerken und ebenso den Spielern auf dem Feld. Denn die Berner benötigten länger als gegen anderer Teams, um ihre Scheu in der Offensive abzulegen.
YB brauchte eine Stunde und eine geniale Einzelleistung von Jean-Pierre Nsame, um richtig warmzulaufen. Der 25-jährige Kameruner tunnelte auf dem Weg zu seinem 11. Saisontreffer erst Idriz Voca, liess dann Christian Schwegler ins Leere laufen, um letztlich auch David Zibung mit seinem Schuss keine Chance zu lassen. Sein Führungstreffer brach bei YB den Bann. Nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer erhöhte Djibril Sow für die Berner auf 2:0, die sich in der Folge auch vom prompten FCL-Anschlusstreffer durch den von Blessing Eleke (63.) verwandelten Handspenalty nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Nsame bringt YB in Luzern in Führung. #bscyb pic.twitter.com/aAXDGgK8Ze
— Zum Runden Leder (@zumrundenleder) 10. April 2019
YB-Coach Gerardo Seoane hatte im Vorfeld des Spiels nicht von einer Revanche für das Cup-Debakel sprechen wollen. «Es geht uns nur darum, einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft zu machen», sagte Seoane gegenüber dem TV-Sender Teleclub. Die Spieler setzten seine Forderung um und sorgten so dafür, dass YB nun nur noch einen weiteren Schritt für die erfolgreichen Titelverteidigung tun muss. Es fehlen den Bernern zwei Punkte. Dass jenes 0:4 gegen Luzern im März Spuren hinterlassen hatte, liess sich bei YB allerdings nicht verbergen. Aber Seoane zog die richtigen Schlüsse aus der schmerzhaften Niederlage.
Sow erhöht in Luzern auf 2:0 für YB. #bscyb pic.twitter.com/e8TwhFOFlM
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Mit einer modifizierten Aufstellung und angepasstem taktischen Korsett wirkte Seoane einer Wiederholung der Geschehnisse aus den Cup-Viertelfinals entgegen. Mit einer Dreierkette in der Abwehr und den ins Mittelfeld vorgezogenen Kevin Mbabu und Ulisses Garcia schränkte er den Zugriff der gefährlichen Luzerner Offensivachse um Pascal Schürpf und Ruben Vargas wie erhofft ein.
Mit einer modifizierten Aufstellung und angepasstem taktischen Korsett wirkte Seoane einer Wiederholung der Geschehnisse aus den Cup-Viertelfinals entgegen. Mit einer Dreierkette in der Abwehr und den ins Mittelfeld vorgezogenen Kevin Mbabu und Ulisses Garcia schränkte er den Zugriff der gefährlichen Luzerner Offensivachse um Pascal Schürpf und Ruben Vargas wie erhofft ein. (sda)
Garcia trifft zum 3:1 für YB in Luzern. #bscyb pic.twitter.com/Dqf9OHBlBS
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Luzern - Young Boys 1:3 (0:0)
8793 Zuschauer. - SR Schärer.
Tore: 56. Nsame 0:1. 62. Sow (Assalé) 0:2. 63. Eleke (Handspenalty) 1:2. 70. Garcia (Assalé) 1:3.
Luzern: Zibung; Schwegler, Lucas, Schulz, Sidler; Voca (76. Grether), Ndenge; Vargas (77. Demhasaj), Schneuwly, Schürpf (64. Lustenberger); Eleke.
Young Boys: Von Ballmoos; Camara, Von Bergen, Benito; Mbabu, Sow, Aebischer, Garcia; Assalé (79. Schick), Nsame (81. Nsame), Ngamaleu (73. Fassnacht).
Bemerkungen: Luzern ohne Cirkovic (gesperrt), Knezevic, Schmid und Juric (alle verletzt). Young Boys ohne Sulejmani (verletzt). 82. Gelb-Rote Karte gegen Garcia (Foul). Verwarnung: 44. Vargas (Foul). 51. Mbabu (Foul). 52. Ngamaleu (Foul). 65. Ndenge (Foul). 67. Garcia (Foul). (bal/sda)
Anyhow, ich finde die Aktion insofern gut, da es kein stiller Protest und dennoch eine klare Ansage ( gegen die (zu) frühe Anspielzeit) ist. Andere Fans lösen solche Proteste im Feuer auf und ernten dafür Schimpf und Schande. Die Luzerner scheinen mir da eventuell cleverer, aber mit Sicherheit kreativer und „saisonaler“ zu sein.
Gleiches Thema sind oftmals Federer-Berichte, welche nicht auf das wer, wann und allfällige TV Übertragung des nächsten Spiels verweisen.
Danke.