Die Tennis-Karriere von Marcos Baghdatis ist vorbei. Der Zypriote bestritt gestern gegen Matteo Berrettini seine letzte Partie. Nach der Niederlage (1:6, 6:7 und 3:6) spielten sich auf Court 2 emotionale Szenen ab. Während in seiner Box bei den Angehörigen die Tränen flossen, erhielt der 34-Jährige eine stehende Ovation. Der Publikumsliebling selbst küsste noch den heiligen englischen Rasen, um sich dann überwältigt hinzusetzen.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Baghdatis: «Ich wollte den Platz nicht verlassen. Es war ein schöner Abschied. Danke an die Fans, die geblieben sind und mir diese Emotionen gegeben haben. Das sind auch die einzigen Dinge, die ich wirklich vermissen werde: Die Fans und die Emotionen.»
Baghdatis hatte seine beste Zeit Mitte der Nullerjahre. 2006 zog er sensationell ins Endspiel der Australian Open ein, wo er Roger Federer in vier Sätzen unterlag. Im selben Jahr erreichte er in Wimbledon den Halbfinal, wo er sich Rafael Nadal geschlagen geben musste. In der Weltrangliste stiess er bis auf den achten Platz vor.
Jelena Ostapenko ist nicht gerade bekannt für ihren guten Aufschlag. Dass sie ein Ass schlägt, kommt selten vor (Karrierebilanz: 54 Asse gegenüber 191 Doppelfehlern). Gestern schlug sie eines – oder zumindest fast. Im Doppel mit Veronika Kudermetowa gegen Alizé Cornet und Petra Martic missglückte ihr ein Aufschlag derart, dass sie direkt die am Netz stehende Cornet traf.
Damit ging der Punkt direkt an die Lettin und ihre Partnerin. Denn der Ball traf die Gegnerin, bevor er am Boden aufkam und damit im Aus gewesen wäre. Cornet konnte es nicht fassen. Zuletzt lachte aber die Französin: Am Ende feiert sie mit ihrer Partnerin einen Sieg in drei Sätzen.
Andy Murray feierte gestern nach langer Verletzungspause sein Comeback auf der Grand-Slam-Bühne. Im Doppel gewann er seine seine erste Runde mit Pierre-Hugues Herbert gegen Marius Copil und Ugo Umbert in vier Sätzen (4:6, 7:1, 6:4 und 6:0).
Der Schotte tat dies allerdings nicht unter den Augen seiner Mutter Judy. Sie schaute Andys Bruder Jamie zu, der gleichzeitig auf Platz 18 im Einsatz war. Darauf angesprochen meinte Andy mit seinem trockenen Humor: «Tja, Jamie ist Sohn Nummer 1. Er hat auch immer die guten Geschenke erhalten und ich nur jene, die er nicht mochte.»
Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man während eines Tennisspiels plötzlich von einem Niesanfall durchgeschüttelt wird? Nick Kyrgios weiss es jetzt.
Noch eine Szene aus dem gestrigen Knüller. Als Nadal am Netz ist, zieht Kyrgios voll durch und trifft Nadal beinahe. Der Spanier kann seinen Körper gerade noch mit dem Schläger schützen und starrt seinen Gegner danach wütend an.
Kyrgios hits big forehand right at Nadal 😲
— Vicehood.com (@Vicehood) July 4, 2019
Nadal was not happy about it..#Wimbledon pic.twitter.com/UidAKod19Q
Leid tut dem Australier die Szene offensichtlich nicht. Auf die Frage, ob er es bereut, sich nicht entschuldigt zu haben, sagt er: «Warum soll ich mich entschuldigen? Ich habe den Punkt gewonnen. Es ist mir egal. Der Typ hat wie viele Grand Slams? Und wie viel Geld auf dem Konto? Ich glaube, da kann er auch mal einen Ball an die Brust einstecken.»
Kyrgios on trying to hit Nadal 😂 #Wimbledon pic.twitter.com/daOcpJvpJt
— Usman (@101Usman) July 4, 2019
Die Laufarbeit war zu Beginn der Karriere von Belinda Bencic noch eine Schwäche. Im Spiel gegen Kaia Kanepi zeigt die Schweizerin, wie sehr sie sich in diesem Bereich verbessert hat. Blitzschnell erläuft die Weltnummer 13 einen Netzroller und schliesst dann mit dem Volley ab.
Petra Kvitova ist eine Rasenspezialistin. Insbesondere, weil die gross gewachsene Tschechin über einen starken Aufschlag verfügt. Wie gut der Service ist? Gut genug, um in einem Game vier Asse in Serie zu schlagen.
Das wäre ja eine Tennis-Revolution :D