Die Zuschauer auf der gediegenen Anlage unweit des Flughafens sahen zwei Spiele in einem. Der erste Satz dauerte bloss 23 Minuten und Novak Djokovic spielte überlegen, ohne den kleinsten Ansatz einer Schwäche.
80 Prozent seiner ersten Aufschläge landeten im Feld und bei den wenigen zweiten Services ging jeder einzelne Punkt an die Weltnummer 1. Der bedauernswerte Berdych konnte einem richtig Leid tun.
fooor 23 minutes
#Djokovic vs #Berdych 6-0
Wooow @DjokerNole ♥ #DDFTennis pic.twitter.com/Vc76TTnjND
— Nataša (@nale_nole) 27. Februar 2015
Im zweiten Durchgang konnte der Tscheche erstmals ein Aufschlagspiel gewinnen. Und beim Stand von 1:2 aus Sicht Berdychs breakte der Aussenseiter nun selber erstmals Djokovic – gleich zu null. Bloss ein Strohfeuer oder der Beginn einer legendären Aufholjagd?
Tatsächlich erhielt die Partie nun ein völlig anderes Gesicht. Djokovic baute ab und gleichzeitig konnte Berdych zulegen – so sehr, dass er 5:3 führte und zum Satzgewinn aufschlagen konnte. Djokovics Coach Boris Becker machte auf der Tribüne grosse Augen. Zunächst konnte sein Schützling den Kopf noch aus der Schlinge ziehen, doch den dritten Satz konnte er nicht mehr verhindern.
Djokovic liess sich gegen Ende des zweiten Durchgangs an der Schlaghand pflegen. Der Arztbesuch wirkte aber eher wie ein taktisches Manöver denn als eine ernsthafte Verletzung. Der dritte Satz war dann ebenfalls ausgeglichen. Ein Break genügte Djokovic, um ihn mit 6:4 für sich zu entscheiden.
Nach zwei Stunden und vier Minuten standen unfassbare 48 unerzwungene Fehler auf Djokovics Konto – gar einer mehr als bei Berdych. Ohne Zweifel muss der Serbe morgen im Final so spielen wie im ersten Durchgang, wenn er in Dubai gewinnen will.
Novak Djokovic bietet sich die Gelegenheit zu seinem 50. Turniergewinn auf der ATP-Tour. Roger Federer wird versuchen, dies zu verhindern. Die beiden Dauerrivalen werden sich zum 37. Mal duellieren. Der «Maestro» führt im direkten Vergleich mit 19:17 Siegen und entschied die letzte Begegnung, im Herbst in Shanghai, für sich.
Der Schweizer befindet sich in seiner zweiten Heimat in einer sehr guten Verfassung. Federer deklassierte im Halbfinal den aufstrebenden Borna Coric mit 6:2, 6:1.