2015 gewann Djokovic drei Grand-Slam-Turniere und sechs Masters-1000-Turniere. 2016 fährt er auf die gleiche Art und Weise weiter. Auf den Triumph am Australian Open im Januar folgte in der kalifornischen Oase auch gleich wieder ein Vollerfolg am ersten Turnier der zweithöchsten Kategorie. Djokovic holte in Indian Wells den Titel-Hattrick und gewann das Turnier zum insgesamt fünften Mal. Auch das ist Rekord.
Die Hoffnungen der Konkurrenten (zu denen ab dieser Woche in Miami auch Roger Federer nach seiner Knieoperation wieder gehört), Novak Djokovics Erfolgsmaschinerie könnte ins Stocken geraten sein, erhielten in Indian Wells einen Dämpfer. Vor drei Wochen hatte der Serbe in Dubai den Viertelfinal gegen Feliciano Lopez wegen einer Augeninfektion aufgeben müssen.
Beim Davis Cup in Belgrad gegen Kasachstan geriet Djokovic daraufhin gegen Michail Kukuschkin, die Nummer 79 der Welt, mit 1:2 Sätzen in Rückstand. Und in Indian Wells bekundete der Weltranglistenerste bei seinen ersten beiden Einsätzen gegen Bjorn Fratangelo (2:6, 6:1, 6:2) und Philipp Kohlschreiber (7:5, 7:5) unübliche Probleme.
Am Finalwochenende in Indian Wells stellte Djokovic aber unter Beweis, dass seine Verfassung und die mentale Stärke unter der «Mini-Krise» nicht gelitten haben. Seit der Forfait-Niederlage gegen Lopez steigerte sich Djokovic wieder von Spiel zu Spiel. In Indian Wells bekamen das innerhalb von 24 Stunden Rafael Nadal und Milos Raonic zu spüren.
Der 29-jährige Spanier hatte am Samstag «für einen Moment lang das Gefühl, dass ich so gut spiele, wie man überhaupt nur spielen kann» (Zitat Nadal). Dennoch setzte sich nach 119 Minuten Djokovic 7:6 (7:5), 6:2 durch. Und am Sonntag im Final dauerte es fast eine halbe Stunde, bis Milos Raonic, die Nummer 2 der Jahreswertung trotz erst drei gespielten Turnieren, ein erstes Game gewinnen konnte.
«Ich fand im Halbfinal gegen Nadal im zweiten Satz meine Topform wieder», meinte Novak Djokovic, «und im Final konnte ich im gleichen Stil weiterspielen. Ich denke nicht, dass ich schon viel besser gespielt habe als am Schluss gegen Nadal oder gegen Raonic.»