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Andrew Harris attackiert Roger Federer: «Ihm geht es nur ums Geld»

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Andrew Harris fordert, dass im Tennis die Preisgelder fairer verteilt werden.Bild: EPA

Weltnummer 204 attackiert Federer: «Er will das Geld an der Spitze halten»

01.07.2020, 15:2001.07.2020, 17:58
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Der internationale Tennis-Zirkus bleibt in der Corona-Pause voller Spannungen. Nach dem Adria-Tour-Desaster, Alexander Zverevs Partyausflug in Monaco und dem damit verbundenen Twitter-Streit zwischen Nick Kyrgios und Boris Becker wird weiterhin kontrovers über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs und über eine mögliche Hilfe für tiefer klassierte ATP-Spieler diskutiert.

Andrew Harris knöpft sich im Podcast «Break Point» mit Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic die absoluten Topspieler vor. Sie würden zu wenig für die weniger Privilegierten tun, wenn es um die Verteilung der Preisgelder geht, so der Vorwurf der australischen Weltnummer 204: «Roger, Rafa und Novak sind so lange an der Spitze, dass sie fast vergessen, wie es ist, auf den unteren Positionen zu sein.»

Federer Nadal Djokovic
Sie sind die Besten, kümmern sich aber laut Harris zu wenig um ihre Kollegen auf den hinteren Rängen der Weltrangliste.Bild: Shutterstock

Vor allem dem «Maestro» gehe es nur ums Geld. «Ich weiss, Federer geht es nur darum, das Geld an der Spitze zu behalten. Er mag in der Öffentlichkeit sagen, was die Leute hören wollen. Dass er dafür sei, mehr Geld an Spieler mit niedrigerem Rang zu verteilen. Aber wenn dann darüber abgestimmt wird, bevorzugt er es, das Geld an der Spitze zu halten.»

Von den «Big 3» sei es am ehesten Spielerrat-Präsident Djokovic, der sich um die Anliegen der Akteure ausserhalb der Top 100 kümmere. «Ich bin nicht sicher, ob es genug ist, aber von diesen dreien denke ich, dass er am meisten tut.» Das Trio sei von der Preisgeld-Diskussion nicht betroffen, «deshalb engagiert es sich nicht.»

Harris ist 26 Jahre alt und hat in seiner neunjährigen Profi-Karriere bislang 235'903 US-Dollar eingespielt. Er fordert Änderungen. Sein Vorschlag: «Ich denke, wir brauchen ein System, in dem wir 300 Spieler unterstützen können». Die Top 300 sollten vom Sport leben können, meint er. Derzeit sehe es allerdings ganz anders aus: «Die breite Öffentlichkeit hat keine Ahnung von den grossen Unterschieden beim Preisgeld. Der Reichtum wird an der Spitze verteilt!»

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Andrew Harris hat in seiner Karriere bislang ein Doppel-Turnier auf der Challenger-Tour gewonnen.Bild: EPA

Ausserhalb der Top 100 verliere man aktuell eher Geld, so Harris. Deshalb die Forderung: «Die Verantwortlichen bei der ATP müssen mehr tun, um den Jungs ausserhalb der Top 100 zu helfen, weil es dort immer noch ein verdammt gutes Level gibt. Es geht nur darum, die Chancen zu nutzen und sie zum nächsten Level zu bringen.» (pre)

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Die vielen Gesichter des «Maestros»
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Die vielen Gesichter des «Maestros»
Nicht drängeln, es hat genügend Bilder für alle! Roger Federers Werdegang vom Talent zum Superstar in 100 Fotos.
quelle: x90003 / issei kato
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Junge will wissen, von wo Roger den Spitznamen «The GOAT» hat
Video: watson
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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Atombömbeli
01.07.2020 15:42registriert Juni 2015
Tja, das ist in sehr vielen Sportarten so, dass die Spitze für seinesgleichen schaut. Und sogar im 'echten Leben'....
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Andij
01.07.2020 17:22registriert Juni 2018
Und wäre er die Nummer 475 sollten die Top500 davon leben können...
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Pana
01.07.2020 16:01registriert Juni 2015
"Die Top 300 sollten vom Sport leben können, meint er"

Das seh ich eigentlich auch so.. Eine der reichsten und populärsten Sportarten der Welt, aber nur wenige können davon leben. Irgendwas läuft da recht schief.
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