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Roger Federer lässt keine Zweifel offen: «Der Druck ist gegen diesen Gegner vielleicht etwas kleiner als zum Beispiel gegen Frankreich. Aber ich bereite mich so professionell vor wie immer.» Die Versuchung, den Gegner Holland zu unterschätzen, wäre in der Tat gross, zumal die «Oranje» wegen Verletzungen oder Unlust ohne ihre nominellen Nummern 1, 3, 4, 5 und 6 des ATP-Rankings sowie Weltklasse-Doppelspieler Jean-Julien Rojer nach Genf gereist sind. «Wir beklagen uns nicht», meinte Federer lachend auf die entsprechende Frage eines holländischen Journalisten.
Ansonsten waren die Gäste an der Auslosung aber sowieso nur eine Randnotiz. Stan Wawrinka eröffnet das Abstiegs-Playoff am Freitag um 13 Uhr gegen Thiemo de Bakker (ATP 144), anschliessend folgt Federer gegen Jesse Huta Galung (ATP 436). Logisch, dass da die Favoritenrolle so klar verteilt ist wie noch selten. Mit dem echten Pokal, den die Schweizer vor zehn Monaten in Lille gewannen, auf dem Podest, schwelgten die Schweizer eher in der glorreichen Vergangenheit – und ein wenig der weiteren Zukunft.
Ob dies das letzte Mal sei, dass sie zusammen Davis Cup spielten, wurden Federer und Wawrinka gefragt. «Das werden wir sehen», erklärte der 30-jährige Waadtländer. «Ich nehme Partie für Partie.» Und der noch vier Jahre ältere Federer fügte hinzu, in seinem Alter sei dies noch etwas unsicherer. Beide betonten jedoch, wie viel ihnen der Davis Cup über die Jahre gegeben habe. «Der Sieg im letzten Jahr wird immer bleiben, aber ich habe auch viele andere, kleine Erinnerungen», erzählte Wawrinka. Dazu zählte er die gemeinsame Zeit mit Captain Severin Lüthi, zum Beispiel in der Europazone in Weissrussland, als er einen «Monstermatch» gegen Woltschkow in fünf Sätzen gewonnen habe.
Federer erinnert sich besonders gerne an die Davis-Cup-Partie in seiner Heimatstadt Basel gegen die USA (2001), an die Halbfinal-Qualifikation 2003 oder die Partie vor vier Jahren in Australien, als Wawrinka Lleyton Hewitt in fünf dramatischen Sätzen niederrang. Mit Schaudern denkt er hingegen ans Jahr 1999 zurück, als er im Viertelfinal in Belgien gegen Xavier Malisse verlor. «Das war das einzige Mal, dass ich Krämpfe hatte. Danach dauerte es Stunden, um mich wieder etwas aufzurichten.»
Solche Dramatik ist ab heute Freitag gegen Holland nicht zu erwarten. 1993 erlebten Jakob Hlasek und Marc Rosset im Jahr nach dem verlorenen Final in den USA den Super-GAU, den direkten Abstieg. Ein solches Szenario kann diesmal dank der Teilnahme von Federer und Wawrinka nahezu ausgeschlossen werden. Als Glücksfall erwies sich dabei das Los, das den Schweizern ein Heimspiel bescherte. Danach fiel die Entscheidung einfach und schnell. «Hätten wir in der Dominikanischen Republik, in Indien oder in Usbekistan spielen müssen, wäre es komplizierter gewesen», gab Federer zu.
Die frühe Zusage sei auch erfolgt, um möglichst viele Tickets verkaufen zu können. Trotz des wenig attraktiven Gegners werden rund 7000 Fans die 9200 Zuschauer fassende Palexpo-Halle füllen. An der Tageskasse gibt es aber noch Karten. (si)