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Roger Federers Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt auf Sand, das French Open in Paris, verlief vielversprechend. Nach dem Turniersieg von Istanbul und einem unerwarteten Ausrutscher in Madrid spielte sich Federer in Rom in Hochform. Im Final vermochte der 33-jährige Basler seine Chance gegen Novak Djokovic aber nicht zu packen. An der Weltnummer 1 gab es für Federer kein Vorbei.
Die Vorentscheidung fiel nach 45 Minuten. Roger Federer führte im neunten Game mit 30:0 und kam wenig später zu einem Breakball, er vermochte die Möglichkeit aber nicht beim Schopf zu packen. Daraufhin realisierte Djokovic zum 6:4 das erste Break des Finals. Und der Serbe zog auch im zweiten Satz sogleich auf 3:0 davon. Federer: «Ich bekundete Probleme beim Return. Deshalb war es enttäuschend, dass mir das Break bei meiner einzigen Chance zum 5:4 nicht gelungen ist. Danach ging die Partie innerhalb von zehn Minuten verloren, wie es eben zuweilen in einem Spiel über nur zwei Gewinnsätze ergehen kann.»
Damit endete auch Federers 15. Anlauf im Römer Foro Italico mit einer Niederlage. An keinem anderen Turnier ist Federer so oft gestartet, ohne nicht mindestens einmal den Titel zu gewinnen. Zum vierten Mal verlor Federer am Italian Open den Final.
Dass Djokovic diesmal lediglich 76 Minuten bis zum Sieg benötigte, war für Federer ernüchternd. In den letzten drei Jahren hatte Federer gegen die Nummer 1 der Welt stets erst im Entscheidungssatz verloren (5x) oder aber gewonnen (4x). Diesmal siegte der bald 28-jährige Serbe aber klar und deutlich. Mit Ausnahme des einen Games, in dem sich Federer die einzige Breakmöglichkeit bot, brachte Novak Djokovic alle Aufschlagspiele souverän durch.
Dennoch ist Federers Niederlage gegen Djokovic eine Woche vor Beginn des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres kein grösserer Betriebsunfall. «Ich will mich wegen der klaren Niederlage auch nicht gross hintersinnen», so Federer, denn «vier Fünftel des heutigen Spiels waren auch gut». Federer gelangen mehr Gewinnschläge (24) als unerzwungene Fehler (23), was stets als gutes Zeichen zu werten ist. «Aber ich weiss, dass ich durchaus noch besser spielen kann», so Federer.
In Rom hätte Federer viel besser spielen müssen, um zu gewinnen. Novak Djokovic ist seit sieben Monaten nahezu unschlagbar. Auf oberster Stufe (Grand-Slam- und Masters-Turniere) ist Djokovic seit Oktober seit 36 Einzeln hintereinander ungeschlagen. Ganz ohne Zweifel: Der Sieg an den French Open führt nicht primär über den neunfachen Turniersieger und Titelverteidiger Rafael Nadal, sondern über ihn: Novak Djokovic. (ram/si)