Italiens Fussball hat seit Jahrzehnten einen Imageschaden. Spätestens seit Helenio Herrera mit Inter Mailand in den 60er-Jahren den Catenaccio perfektioniert hat, gilt in unserem südlichen Nachbarland die Devise: Hinten muss die Null stehen.
Zwar hat sich dies in der Zwischenzeit geändert; heute fallen in der Serie A im Durchschnitt etwa gleich viele Tore wie in England und Spanien. Doch im Herbst 1979 ist man von den 2,68 Toren pro Spiel in der Saison 2017/18 noch weit entfernt. In der 1. Runde fallen in acht Partien bloss sechs Tore und gleich in fünf Stadien müssen die Tifosi nach Hause, ohne einen Treffer gesehen zu haben:
Im Verlauf der Saison zieht die Torproduktion ein wenig an, doch sie bleibt mit 1,88 Toren pro Spiel bescheiden. Inter Mailand wird Meister, mit einem Torverhältnis von 44:25 in 30 Spielen. «Capocannoniere» wird mit 16 Treffern Juves Roberto Bettega.
In Erinnerung bleibt die Saison 1979/80 indes nicht wegen der Remis-Quote von 87,5 Prozent in der 1. Runde. Sondern vielmehr wegen des «Totonero»-Skandals. Mindestens 22 Protagonisten mehrerer Vereine haben Spiele verschoben, die AC Milan und Lazio Rom werden zwangsrelegiert.
Viele Akteure werden gesperrt, unter anderem werden Perugia-Stürmer Paolo Rossi drei Jahre aufgebrummt. Weil die Sperre später auf zwei Jahre reduziert wird, kann er bei der WM 1982 mit dabei sein – und Italien als Torschützenkönig zum Titel ballern.
Man kann mit 41 Toren in 30 Spielen Meisterwerden.
Como erreiche Rang 9 mit lächerlichen 5 Saisonsiegen.
Kein Team gewann mehr als die Hälfte seiner Spiele.