Daron Rahlves ist Anfang des neuen Jahrtausends einer der besten Abfahrer der Welt und als solcher auch im Super-G stark. Als der Amerikaner zurücktritt, macht er das mit 12 Weltcupsiegen und 16 weiteren Podestplätzen. Einen davon erringt Rahlves in seiner dritten Disziplin, dem Riesenslalom.
Am 11. Januar 2005 liegt er beim Klassiker in Adelboden ebenfalls auf Podestkurs. Nach dem 1. Lauf ist Rahlves Dritter.
Doch in Erinnerung wird er an diesem Tag nicht deswegen bleiben. Sondern darum, weil ihn das Chuenisbärgli im 2. Lauf fürchterlich abwirft. Rahlves ist rund 75 km/h schnell, als er einen Schlag erwischt und meterhoch durch die Luft fliegt.
Man muss als Zuschauer schon Schlimmes befürchten – doch Rahlves ist rasch wieder auf den Beinen. Er hat sich kaum verletzt und beschreibt im TV-Interview, wie es zum Abflug kam:
Er fühle sich okay, sagt Rahlves zur allgemeinen Erleichterung. «Ich habe ein bisschen Schmerzen. Aber es ist schon gut, wieder auf den Beinen zu sein nach einem so heftigen Sturz.» Zwei Wochen später ist er bei seinem nächsten Start schon wieder ganz der Alte. Ihm fehlen im Super-G von Kitzbühel nur zwei Hundertstelsekunden zum Sieger Hermann Maier.
Am Chuenisbärgli scheidet auch der Halbzeitführende aus, Didier Défago. So wird nichts mit einem Schweizer Sieg. Bester Einheimischer ist der sensationelle Marc Berthod, der mit Startnummer 58 Siebter wird – zuvor hat sich der 21-Jährige überhaupt noch nie für einen 2. Lauf qualifiziert. Den Sieg holt sich vor 17'500 Fans Massimiliano Blardone aus Italien.
Mit dem Riesenslalom versöhnt sich Daron Rahlves schon wenig später. Der Super-G-Weltmeister von 2001 gewinnt an der WM 2005 in Bormio die Bronzemedaille. Es ist seine zweite an den Titelkämpfen nach Silber in der Abfahrt. Weltmeister war er übrigens nicht nur auf Schnee, sondern auch auf Wasser: 1993, bevor er mit der Skikarriere Ernst machte, auf dem Jet-Ski.
Und mit dem Berner Oberland versöhnt er sich genau ein Jahr später. Nicht in Adelboden, sondern in Wengen. Dort triumphiert Rahlves in der Lauberhorn-Abfahrt. Es ist drei Jahre nach seinem Erfolg in Kitzbühel sein zweiter ganz grosser Sieg, dazu gewinnt er unter anderem auch zwei Mal auf der schwierigen Piste von Bormio.
Nach den Olympischen Spielen 2006 in Turin – 9. im Super-G und 10. in der Abfahrt – beendet Daron Rahlves seine erste Karriere. Mit 33 Jahren beginnt seine zweite Laufbahn als Skicrosser, wo er ebenfalls erfolgreich ist. Rahlves gewinnt an den Winter-X-Games 2008 die Goldmedaille und geht bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver als Mitfavorit an den Start.
Aber dort ist Mike Schmid nicht zu schlagen. Der Berner Oberländer rast allen davon und wird erster Olympiasieger seiner Sportart – während für Daron Rahlves in den Achtelfinals Schluss ist. Er stürzt ein weiteres Mal spektakulär, danach beendet der Kalifornier seine Ski-Karriere endgültig.
sehr einfühlsam der Kommentator