Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 2:
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Die Atlanta Falcons haben gegen die Dallas Cowboys eine historische Niederlage kassiert. Dabei werden Erinnerungen an die grösste Pleite der Franchise-Geschichte wach: Wie im Super Bowl LI von 2017 gegen die New England Patriots vergeigten die Falcons einen eigentlich sicher geglaubten Sieg. Atlanta führte im ersten Viertel bereits mit 20:0 und später noch mit 26:7 und 39:24, trotzdem siegten am Ende die Cowboys mit 40:39.
Bitter war die Niederlage vor allem für Quarterback Matt Ryan, der vier Touchdowns warf und sich für keinen einzigen Ballverlust verantwortlich zeigte. 59:56 Minuten haben die Flacons am Ende geführt, was die Niederlage sogar historisch machte: Nie verlor ein NFL-Team, das mindestens 39 Punkte erzielte und sich keinen Turnover leistete. Die Bilanz seit 1933 lautete zuvor: 440:0.
The Falcons had 39 points with zero turnovers in their loss against the Cowboys.
— ESPN Stats & Info (@ESPNStatsInfo) September 20, 2020
Entering today, teams were 440-0 when scoring 39 points with 0 turnovers since 1933, when team turnovers were first tracked, according to Elias. pic.twitter.com/LZdqzwQZyD
Bei Dallas überzeugte trotz zwei Ballverlusten nach Fake Punts und insgesamt vier Fumbles Dak Prescott. Der Spielmacher wurde zum ersten Quarterback der NFL-Geschichte mit über 400 Passing Yards und drei selbst erlaufenen Touchdowns. Dennoch wurde es am Ende ganz eng: Ein erfolgreicher Onside-Kick brachte die Cowboys nach dem 37:39 wieder in Ballbesitz und Prescott führte sein Team schliesslich wieder in Field-Goal-Reichweite, worauf Kicker Greg Zuerlein aus 46 Yards Entfernung bei noch vier Sekunden auf der Uhr sicher zum 40:39-Endstand traf.
Wie die Cowboys fuhren auch die Green Bay Packers um Superstar Aaron Rodgers einen Comeback-Sieg ein. Gegen die Detroit Lions lagen die Packers nach dem ersten Viertel überraschend mit 3:14 zurück, doch am Ende gewann Green Bay hochverdient mit 42:21. Garant für den Sieg mit über 40 Punkten waren einmal mehr Quarterback Aaron Rodgers und Running Back Aaron Jones.
Rodgers kam zwar nicht ganz an seine Glanzleistung vom Auftakt-Match gegen die Minnesota Viking heran, doch mit 240 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässen konnte er wiederum voll überzeugen. Noch besser lief es Running Back Jones: Der 1,75 Meter kleine Wirbelwind erreichte mit 168 Rushing Yards seinen bisherigen Karrierebestwert und erzielte nebenbei auch noch drei Touchdowns.
Tom Brady kann aufatmen: Der Quarterback der Tampa Bay Buccaneers führte sein Team im zweiten Saisonspiel zum ersten Sieg. Mit dem 31:17 gegen die Carolina Panthers verhinderte der «GOAT», dass er erstmals in seiner über 20-jährigen NFL-Karriere mit einer 0:2-Bilanz in die Saison gestartet ist. Neben Brady, der bei einer Interception 211 Yards und einen Touchdown-Pass warf, überzeugte vor allem Running Back Leonard Fournette. Der Neuzugang erlief 103 Yards und erzielte zwei Touchdowns.
Brady-Nachfolger Cam Newton erlitt im Sunday-Night-Game gegen die Seattle Seahawks einen ersten Dämpfer. Zwar lief der neue Quarterback der New England Patriots wie schon in der Vorwoche zu zwei Touchdowns, doch es hätte ein drittes Mal gebraucht, um die Seahawks mit einem bestens aufgelegten Russell Wilson zu schlagen.
Back-to-back two rushing TD games for @CameronNewton. #GoPats
— NFL (@NFL) September 21, 2020
📺: #NEvsSEA on NBC
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Dank fünf Touchdown-Pässen von Wilson führten die Seahawks kurz vor Schluss mit 35:30, als Newton kurz vor der Endzone noch einmal Anlauf nahm. Doch dieses Mal stoppte ihn die Seattle-Defense bei noch drei Sekunden Spielzeit an der 1-Yard-Linie, womit sich «Pats» im zweiten Spiel erstmals geschlagen geben mussten.
GOAL LINE STOP FOR THE WIN. #Seahawks #NEvsSEA pic.twitter.com/0DgwjGoNxw
— NFL (@NFL) September 21, 2020
Weil sich Quarterback Tyrod Taylor kurz vor Spielbeginn an der Brust verletzte, musste im Duell gegen die Kansas City Chiefs plötzlich Erstrundenpick Justin Herbert als Quarterback für die Los Angeles Chargers ran. Der Rookie aus Oregon machte seine Sache gegen den Super-Bowl-Champion ordentlich und erzielte mit einem kurzen Lauf gleich selbst den ersten Touchdown des Spiels.
Justin Herbert leads the @Chargers down the field and scores his first NFL TD! #BoltUp
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Patrick Mahomes und Co. brauchten lange, um ihre Power-Offense ins Rollen zu bringen, und retteten sich erst kurz vor Schluss mit dem 20:20 in die Overtime. Dort sorgte Mahomes erst für ein wichtiges First Down, brachte seinen Kicker Harrison Butker aber trotzdem nicht in die beste Ausgangslage. Der 25-Jährige musste aus 58 Yards ran, verwandelte aber souverän zum zweiten Chiefs-Sieg.
HARRISON BUTKER FOR THE WIN... FROM 58 YARDS! #ChiefsKingdom #KCvsLAC pic.twitter.com/7y4KmCEEiA
— NFL (@NFL) September 20, 2020
Vor zwei Jahren noch Super-Bowl-Champions haben die Philadelphia Eagles mit zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen einen kapitalen Fehlstart hingelegt. Besonders Quarterback Carson Wentz enttäuscht bislang komplett. Beim 19:37 gegen die Los Angeles Rams bringt der Spielmacher nur 26 von 43 Pässen an den Mann, zudem wirft er zwei Interceptions.
Bei einem missglückten Third-Down-Versuch wird Wentz gar von den eigenen Fans ausgepfiffen – und das obwohl auch in der NFL gar keine Zuschauer im Stadion sind. Um mehr Atmosphäre für die Football-Fans vor dem Fernseher zu schaffen, spielen die TV-Sender aber wie zuletzt auch beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon simulierte Fan-Geräusche ein. Und wenn es nicht läuft, wird ein Quarterback halt schon mal von den eigenen Fans ausgepfiffen. «Fox» kannte dabei keine Gnade und spielte auch in der Folge bei jeder schlechten Aktion von Wentz die Buhrufe ein.
Carson Wentz was getting booed off the field with NO FANS in Philly 💀pic.twitter.com/MZ7pfQruTn
— Complex Sports (@ComplexSports) September 20, 2020
Vergangene Woche schon unglaublich stark zeigte Quarterback Josh Allen mit 417 Yards und vier Touchdowns erneut beim 31:28 Sieg seiner Buffalo Bills gegen die Miami Dolphins eine bärenstarke Leistung. Beeindruckend ist auch die Liste der Empfänger: Vier verschiedene Receiver fingen seine vier Touchdown-Pässe und mit Cole Beasley kam am Ende ein weiterer Passempfänger auf über 70 Yards. Es wäre für Allen gar noch mehr möglich gewesen, doch immer wieder zeigte er seine alte Schwäche und überwarf eigentlich offen stehende Receiver.
Mit 38 Jahren gehört Ben Roethlisberger zwar noch lange nicht zum alten Eisen, jünger wird der stämmige Quarterback der Pittsburgh Steelers aber auch nicht mehr. Beim 26:21-Sieg gegen die Denver Broncos zeigte «Big Ben» aber wieder einmal, was in ihm steckt. Sein Touchdown-Pass über 84 Yards auf Rookie Chase Claypool war eine Augenweide und auch derjenige auf Diontae Johnson konnte sich sehen lassen. Am Ende kam Roethlisberger auf 311 Yards bei einer Interception.
Big Ben going DEEP… @steelers rookie WR @ChaseClaypool’s first career touchdown is an 84-yarder! #HereWeGo
— NFL (@NFL) September 20, 2020
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Ben Roethlisberger to Diontae Johnson for the TD!! #Steelers pic.twitter.com/jCRIZcBGcF
— BlitzburghVideos (@BlitzVideos) September 20, 2020
Trotz des 31:13-Siegs gegen die New York Jets und eines fantastischen Touchdowns gleich zu Beginn von Raheem Mostert (mit zwischenzeitlichem Speed von 38 km/h) gibt es für die San Francisco 49ers derzeit wenig Grund zur Freude. Denn beim letztjährigen Super-Bowl-Teilnehmer geht die Verletzungshexe gnadenlos um: Solomon Thomas und Nick Bosa haben sich voraussichtlich beide das Kreuzband gerissen, Running Back Mostert hat eine leichte Knieblessur gegen die Jets erlitten und Quarterback Jimmy Garoppolo droht eine Zwangspause von vier bis sechs Wochen aufgrund einer Knöchelverletzung. Dabei hatten die 49ers doch schon eine lange Verletztenliste. Deshalb fragen sich nun viele: Ist die Saison für die «Niners» vorbei, bevor sie richtig begonnen hat?
Doch nicht nur die 49ers werden derzeit von wichtigen Ausfällen zurückgeworfen. Star-Running-Back Christian McCaffrey von den Carolina Panthers verliess das Feld mit einer Knöchelverletzung, bei seinem Berufskollegen Saquon Barkley von den New York Giants lautet die erste Diagnose wie bei Bosa und Thomas «Kreuzbandriss».
Go Hawks :)