Nino Schurter hat seinem üppigen Palmarès eine weitere wertvolle Trophäe hinzugefügt. Der 33-jährige Bündner errang an den Weltmeisterschaften im kanadischen Mont-Sainte-Anne seinen achten WM-Titel. Mathias Flückiger sorgte für einen Schweizer Doppelsieg.
Bei seinem fünften WM-Triumph in Folge setzte sich Schurter 30 Sekunden vor seinem Landsmann durch. Bronze ging an den Franzosen Stéphane Tempier. Dem Italiener Gerhard Kerschbaumer entglitt eine Medaille durch einen Platten auf den letzten Metern.
8 World Titles 🌈@nschurter conquers MSA! 🇨🇦 #MSA2019 pic.twitter.com/UsMZofFlMq
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Mitfavorit Mathias Flückiger, der zunächst mit Schurter den Ton angab, fiel Ende der vierten Runde durch einen Vorderrad-Defekt aus der Entscheidung um Gold. Der Berner kämpfte sich aber eindrücklich zurück und belohnte sich mit seiner zweiten WM-Medaille nach Bronze 2012 für seinen Effort. Andri Frischknecht wurde als drittbester Schweizer Neunter.
We love these finish line celebrations!
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🎉🎊
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In Abwesenheit des Niederländers Mathieu van der Poel, seinem härtesten Widersacher in dieser Saison, blieb Schurter auf der technisch wie physisch gleichermassen anspruchsvollen WM-Strecke unangetastet. Einmal mehr erreichte er beim Saison-Höhepunkt seine Bestform. Einzig Mathias Flückiger wäre wohl imstande gewesen, Schurter ernsthaft Paroli zu bieten. Der Oberaargauer beklagte Ende der vierten von sieben Runden einen Vorderrad-Defekt, wobei ihn wegen einer riskanten Linienwahl eine Teilschuld traf.
Woohooooo!!
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The feeling of pulling on the rainbow stripes doesn’t get old for Nino Schurter.
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Der Brasilianer Henrique Avancini, der 2018 am Cape Epic mit einem verbalen Frontal-Angriff auf Schurter Schlagzeilen machte, konnte nur zwei Drittel lang mit seinem Schweizer Rivalen mithalten. Stéphane Tempier, der anfangs ebenfalls ganz vorne mitmischte, hatte im vermeintlichen Kampf um Bronze das Nachsehen gegen Flückiger, war aber ebenfalls Nutzniesser von Kerschbaumers Pech.
Vor den Downhill-Entscheidungen am Schlusstag der Titelkämpfe in der kanadischen Mountainbike-Hochburg hält die Schweiz - die Goldmedaille von Nathalie Schneitter an der ersten E-Bike-WM nicht eingerechnet - bei acht Medaillen. Seit dem Dreifachtriumph von Christoph Sauser, Florian Vogel und Ralph Näf vor elf Jahren gingen im olympischen Cross-Country der Männer nur drei Goldmedaillen nicht an einen Athleten von Swiss Cycling.
The winning machine of Nino Schurter.
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Für Schurter, der heuer im Weltcup von Van der Poel nach Jahren der Dominanz ernsthaft gefordert wurde, endet am kommenden Wochenende am Saisonfinale in den USA eine weitere brillante Saison. Bei der Premiere in Snowshoe wird der Churer zum siebten Mal den Gesamtweltcup gewinnen. Weil Van der Poel wegen der Strassen-WM fehlen wird, kann er von Henrique Avancini nur noch theoretisch abgefangen werden. Auch Mathias Flückiger verzichtet - wegen der Marathon-WM in der Schweiz - auf einen Start in Snowshoe.
Jolanda Neff hat ihren zweiten WM-Titel im Cross-Country verpasst, aber Silber gewonnen.Die 26-jährige St. Gallerin wurde auf ihrer Lieblingsstrecke in Mont-Sainte-Anne von der französischen Mitfavoritin Pauline Ferrand-Prévot, der Weltmeisterin von 2015, um 43 Sekunden geschlagen. Bronze ging überraschend an die Australierin Rebecca McConnell, die nach zwei 3. Plätzen im Weltcup ihren grössten Erfolg feierte. Zweitbeste Schweizerin war Linda Indergand als Zehnte.
Neff diktierte das Geschehen auf dem anspruchsvollen WM-Kurs zunächst ähnlich wie beim WM-Triumph vor zwei Jahren in Cairns. Zusammen mit McConnell setzte sie sich bis Rennmitte beträchtlich von der Konkurrenz ab. Wegen eines Durchhängers nach Rennhälfte gerieten die Medaillenränge aber zwischenzeitlich in Gefahr.
Während McConnell das Tempo etwas länger hoch hielt und dafür gegen Ende mehr Zeit einbüsste, fing sich Neff, nachdem die aufdrehende Ferrand-Prévot innert kurzer Zeit zu ihr aufgeschlossen hatte und vorbeigezogen war.
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Die schwedische Olympiasiegerin Jenny Rissveds, die ihre Comeback-Saison vor drei Wochen mit dem Sieg in Lenzerheide gekrönt hat, gehörte als Sechzehnte zu den Geschlagenen. Auch Kate Courtney, die Goldanwärterin aus den USA, verpasste als Fünfte die Medaillenränge. (pre/sda)