Der dritte Halbfinallauf im BMX der Männer wurde von einem heftigen Sturz von Connor Fields, dem Olympiasieger von 2016, überschattet. Der Amerikaner, der die ersten beiden Läufe seiner Gruppe für sich entschieden und souverän Kurs in Richtung Final genommen hatte, touchierte bei einem Sprung das Hinterrad eines Konkurrenten und wurde von einem Fahrer aus dem nachfolgenden Feld überfahren.
Der 28-Jährige musste mit der Trage abtransportiert werden und wurde sogleich mit einem Rettungswagen ins Spital gebracht. Wie die Organisatoren in Tokio über die offiziellen Kanäle mitteilen, sei Fields wach und in stabilem Zustand. Die medizinischen Untersuchungen seien aber noch im Gang. «Wir werden ein Update geben, sobald wir die entsprechenden Informationen haben», lässt sich der Teamarzt von US-Cycling zitieren.
Team USA's Connor Fields, Olympic champion at Rio 2016, is "awake and awaiting further medical evaluation" following a crash in the semi-finals of the men's BMX racing event at Tokyo 2020.
— Olympics (@Olympics) July 30, 2021
Ein ähnliches Schicksal erlitt auch die australische Ozeanienmeisterin Saya Sakakibara. Die 21-Jährige stürzte in Führung liegend und musste danach ebenfalls vom Kurs getragen werden. Im Gegensatz zu Fields gab es aber schnell Entwarnung: Sakakibara hat sich keine schweren Verletzungen zugezogen.
Saya Sakakibara crashes in the final semifinal run of the BMX. #Tokyo2020 #OlympicGames #BMXRacing #Australia #crash pic.twitter.com/YuZCkcvdQQ
— Van (@van_comedy) July 30, 2021
Die Australierin, die aufgrund des Sturzes den Final verpasste, stand sogar wieder vor die Kameras, wo sie unter Tränen sagte: «Ich fühle mich, als hätte ich alle enttäuscht, insbesondere meinen Bruder.» Ihr Bruder Kai Sakakibara war im Februar 2020 ebenfalls in einem BMX-Rennen schwer gestürzt und trug permanente Schäden davon. Der 25-Jährige lag zwei Monate im Koma und musste wieder lernen zu sprechen und zu laufen.
Auch für die Schweizer BMX-Cracks David Graf und Zoé Claessens liefen die Halbfinals nicht nach Wunsch, auch wenn sie unverletzt blieben.
Claessens stand nach einem Sturz am Start des ersten von drei Läufen sogleich mit dem Rücken zur Wand. Während einem Sprung touchierte die 20-jährige Romande ihre amerikanische Konkurrentin Alise Willoughby, was beide zu Fall brachte. Das grosse Handicap aus dem Startlauf konnte die Europameisterin trotz eines 2. Ranges im letzten Lauf nicht kompensieren.
Grafs Chancen auf den Finaleinzug lösten sich nach einem 6. Rang zum Auftakt im zweiten Renneinsatz in Luft auf, als der 31-jährige Routinier mit einem platten Reifen zu kämpfen hatte und viel Zeit verlor.
Frei von Schuld waren Graf und Claessens an ihrem Schicksal in den Halbfinals aber nicht. Beide sorgten mit schwachen Starts jeweils dafür, dass sie sich in ungünstiger Lage im Feld wiederfanden. Aus schwacher Position heraus fehlte ihnen dann neben dem Glück auch die Ruhe, um einen Umschwung herbeizuführen.
Gold ging bei den Männern an Niek Kinman aus der Niederlande, der sich vor dem Briten Kye White und Carlos Alberto Ramirez Yepes aus Kolumbien durchsetzte. Bei den Frauen krönte sich die Britin Bethany Shriever zur Olympiasiegerin vor Mariana Pajon aus Kolumbien und Merel Smulders aus den Niederlanden. (abu/sda)