Die Tour de Langkawi gerät sehr selten auf den Radar der Sportfans. Das Rennen in Malaysia ist bei den grossen Teams höchstens deshalb einigermassen beliebt, weil dort in der Regel das Wetter besser ist als in Europa und es sich bei Sonne einfach leichter pedalen lässt als bei Regen und Kälte.
Ein unfassbarer Zwischenfall während der 7. Etappe am Mittwoch sorgt nun dafür, dass das Rennen auch von europäischen Radsportfans beachtet wird. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel setzt sich der Russe Pawel Kotschetkow aus dem Feld ab, er will den Flüchtling Ho Junrong stellen. Das Vorhaben gelingt, das Duo fährt nun gemeinsam ein wenig voraus.
Da passiert es. Ein Helikopterpilot fliegt so nahe an die beiden Velorennfahrer heran, dass eine Menge Staub aufgewirbelt wird. Der Singapurer Ho hat Mühe, die Strasse vor sich zu sehen, kollidiert mit Kotschetkow, die beiden gehen zu Boden.
Die Konsequenzen für den Russen: zwei Tage vor seinem 28. Geburtstag bricht er sich das Schlüsselbein. Weil der Bruch kompliziert sei, müsse er noch etwa zwei Wochen zuwarten, bis er operiert werden könne, sagte der Medienbeauftragte seines Teams Katjuscha gegenüber «Cyclingnews».
teammate pavel kochetkov out with a broken collarbone. the deep flying helicopter blew him off the road. alle the best man! @katushacycling
— Marco Haller (@mhaller91) 5. März 2014
Nicht nur für Unglücksrabe Kotschetkow ist die Tour de Langkawi zu Ende. Der Helikopterpilot wurde für den Rest des zehntätigen Etappenrennens ausgeschlossen.
Wer nun denkt, dass sich so ein Zwischenfall bloss an zweitklassigen Rennen in der Radsport-Provinz Malaysia ereignen kann, der täuscht sich. An der Tour de France 2011 knallte der Fahrer eines Begleitautos des französischen Fernsehens seitwärts in zwei Fahrer einer Fluchtgruppe. Der Holländer Johnny Hoogerland hob spektakulär ab und landete in einem Stacheldrahtzaun.