Lara Gut-Behrami wird nach vier Weltcup-Siegen in Folge wieder einmal bezwungen. Die Tessinerin fährt in der zweiten Abfahrt in Crans-Montana gesundheitlich angeschlagen auf Platz 3. Vor ihr klassierten sich lediglich die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone.
Mit dem 13. Podestplatz im 21. Rennen übernimmt Gut-Behrami die Führung in der Abfahrtswertung von der verletzten Sofia Goggia. Bei noch zwei ausstehenden Rennen liegt sie 19 Punkte vor der Italienerin und 68 Punkte vor der drittplatzierten Stephanie Venier. Die Österreicherin kam im Walliser Hochplateau nicht über Rang 17 hinaus.
Gut-Behrami führt nicht nur in drei Disziplinen das Klassement an, sondern auch im Gesamtweltcup. Die 32-Jährige, die zuvor vier Siege am Stück in drei verschiedenen Disziplinen errungen hat und am Freitag nach mehr als zwei Jahren auch in der Abfahrt wieder zuoberst auf das Treppchen gestiegen ist, liegt nun 165 Punkte vor der ebenfalls verletzten Mikaela Shiffrin.
Bassino siegte mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung. Gut-Behrami büsste bereits mehr als eine Sekunde auf die Riesenslalom-Spezialistin ein, die ihre Speed-Qualitäten bislang vor allem im Super-G unter Beweis gestellt hat. Als Vierte überraschte die Bosnierin Elvedina Muzaferija mit Startnummer 28.
Lara Gut-Behrami huscht ein Lächeln über die Lippen, als sie nach der zweiten Abfahrt in Crans-Montana nach ihrem Befinden gefragt wird. «Heute war es schwierig. Ich musste kurz vor dem Start erbrechen, ich bin so müde», sagte sie im SRF-Interview. Nun gehe es ihr wieder besser, meint sie dann, ehe sie zur Siegerehrung schreitet.
Den weiteren Schweizerinnen lief es dieses Mal nicht nach Wunsch. Auch Jasmine Flury, tags zuvor zusammen mit Cornelia Hütter Zweite hinter Gut-Behrami, verpasste nach einer fehlerhaften Fahrt als Neunzehnte die Top 15. Sie habe sich eigentlich besser als am Freitag gefühlt, sei aber nicht ins Fahren und in einer Rechtskurve sehr weit von der Ideallinie abgekommen, befand die Weltmeisterin.
Stephanie Jenal (24.), Noémie Kolly (25.) und Delia Durrer (29.) schafften es im Gegensatz zur nach wie vor vorsichtig fahrenden Michelle Gisin (40.) sowie Priska Nufer (38.) und Jasmina Suter (39.) zumindest in die Punkte.
Bassinos siebter Weltcupsieg überrascht insofern, als die 27-Jährige in dieser Saison noch ohne Podestplatz war und sie in der Abfahrt zuvor erst einmal, 2020 als Zweite in Bansko, in die Top 3 gefahren ist. Einen italienischen Doppelsieg gab es in Crans-Montana bereits im Vorjahr durch Sofia Goggia und Brignone.
(saw/sda)