Die Schweizerinnen klassieren sich im ersten von zwei Weltcup-Riesenslaloms in Semmering neben dem Podest. Lara Gut-Behrami wird Siebte, Michelle Gisin Zwölfte. Den Sieg holt sich nach längerer Durststrecke Mikaela Shiffrin.
Shiffrin feierte ihren 78. Weltcupsieg und rückte der Rekordhalterin Lindsey Vonn (82) damit einen weiteren Schritt näher. Vor allem beendete die Amerikanerin eine für ihre Verhältnisse längere Durststrecke im Riesenslalom: Letztmals hatte sie in der Basisdisziplin vor mehr als einem Jahr in Courchevel gewonnen. In diesem Winter war es mit den Plätzen 13 und 6 sehr durchwachsen angelaufen.
«Das ist eine der schwierigsten Disziplinen für mich. Aber wenn es läuft, dann fühlt man sich sehr gut. Heute ist es mir gut gelungen», sagte Shiffrin gegenüber ORF. Sie befinde sich in einer guten Form für mehrere Rennen in wenigen Tagen, so Shiffrin weiter. Bereits am Mittwoch bietet sich der 27-Jährigen in Semmering die Gelegenheit, um nachzudoppeln.
Shiffrin, die nach dem ersten Lauf dank bestechendem erstem Streckenabschnitt mit einer ordentlichen Reserve führte, rettete ihr Polster knapp ins Ziel und verwies die Slowakin Petra Vlhova auf der ruppigen Kunstschneepiste um 13 Hundertstel auf den 2. Platz. Dritte wurde mit 31 Hundertsteln Rückstand die letztjährige Disziplinensiegerin Marta Bassino, die im dritten Riesenslalom des Winters zum dritten Mal aufs Podest fuhr.
Für Shiffrin war es disziplinenübergreifend der fünfte Triumph in Semmering – gleich oft stand in der Weltcup-Station südwestlich von Wien noch keine zuoberst auf dem Podest. Im Riesenslalom siegte die Ausnahmekönnerin aus dem Bundesstaat Colorado zum 15. Mal insgesamt. Damit liegt sie in der ewigen Rangliste nur noch einen Sieg hinter Annemarie Moser-Pröll und Tessa Worley, die sich den 2. Platz im Ranking teilen. Riesenslalom-Rekordsiegerin ist Vreni Schneider mit 20 Erfolgen.
Lara Gut-Behrami steht nach ihrem Sieg beim Saison-Auftakt in Killington bei fünf Siegen im Riesenslalom. Zum sechsten fehlte der Tessinerin am Dienstag mit knapp anderthalb Sekunden Rückstand einiges. Als Halbzeit-Siebte lag Gut-Behrami schon nach dem ersten Lauf einige Ränge hinter dem Podest, mit 27 Hundertsteln hielt sich der Rückstand zum 3. Platz aber in Grenzen. Grosse Rangverschiebungen gab es in der Entscheidung auf den vorderen Positionen indes nicht mehr, wobei Bassino Worley noch aus den Top 3 verdrängte.
Mit Simone Wild (19.), Andrea Ellenberger (20.), Wendy Holdener (23.) und Camille Rast (27.) schafften es vier weitere Schweizerinnen in den zweiten Lauf und in die Top 30 des Klassements. Der benötigte Exploit gelang vor 3500 Zuschauern am Nachmittag aber nicht einer Schweizerin, sondern der Neuseeländerin Alice Robinson, die sich vom 16. Platz noch in die Top 10 hievte. Bei den Österreicherinnen bestätigte sich der negative Trend in dieser Disziplin. Katharina Liensberger war als 13. die beste ÖSV-Athletin.
Die Frauen bestreiten in Semmering zum Jahresabschluss drei Rennen in drei Tagen. Der erste von zwei Riesenslaloms war das Ersatzrennen für Sölden. Am Mittwoch folgt ein zweiter Riesenslalom, am Donnerstag ein Slalom. (nih/sda)