Wendy Holdener ist zurück auf dem Podest. Die Schwyzerin schaffte es im Nachtslalom von Flachau als Dritte erstmals in dieser Saison aufs Siegertreppchen. In den bisherigen Slaloms belegte Holdener die Ränge 4, 4, 5 und 6. Den Sieg holte sich die Amerikanerin Mikaela Shiffrin vor Katharina Liensberger aus Österreich.
«Das Resultat tut der Seele gut», sagte Holdener im SRF. «Ich hatte richtig Spass heute.»
Die Schweizerinnen überzeugten auch als Equipe mit drei Fahrerinnen in den ersten Sechs. Das gab es zuletzt vor einem Vierteljahrhundert: Im November 1995 belegten Gaby Zingre-Graf, Martina Accola und Karin Roten in Vail die Ränge 3, 4 und 5.
Michelle Gisin, die zuletzt in Semmering als erste Schweizerin nach fast 19 Jahren einen Weltcup-Slalom gewonnen hatte, fuhr in Flachau auf Rang 5. Sie vergab eine noch bessere Klassierung durch einen schweren Fehler im 1. Lauf. «Ich bin froh, dass ich im letzten Slalom vor der WM noch einmal reüssieren konnte. Mit der Slalom-Saison könnte ich kaum glücklicher sein», sagte Gisin im SRF.
Die Überraschung des Tages war Camille Rast. Mit der hohen Startnummer 57 schaffte sie es als 14. bei Halbzeit souverän in die Entscheidung. In dieser konnte sich Rast, deren Bestresultat vor vier Jahren ein 9. Platz im Riesenslalom von Kronplatz war, noch einmal um acht Ränge verbessern. Die Walliserin wurde Sechste – und qualifizierte sich damit für die WM in Cortina d'Ampezzo.
Dies gelang dank ihrem zweiten Top-15-Ergebnis auch Melanie Meillard. Sie verbesserte sich im Finaldurchgang von Zwischenrang 26 auf Rang 13. Alle vier Schweizerinnen, die am Start standen, konnten damit vollends überzeugen.
Mikaela Shiffrin feierte ihren bereits 68. Weltcupsieg, womit sie nun alleine an dritter Stelle der ewigen Bestenliste liegt, hinter dem Schweden Ingemar Stenmark (86 Siege) und ihrer Landsfrau Lindsey Vonn (82). Bislang hatte sich Shiffrin Rang 3 mit dem Österreicher Marcel Hirscher geteilt.
Shiffrin und die Slowakin Vlhova, heute Vierte, sind die Hauptverantwortlichen dafür, dass Wendy Holdener in ihrer erfolgreichen Karriere ein Weltcupsieg im Slalom bislang versagt blieb. Sie schaffte es nun schon 13 Mal als Zweite und 12 Mal als Dritte aufs Siegerpodest – das Warten auf den ersten Sieg in dieser Disziplin geht jedoch weiter.
Gisin und Holdener liegen im Disziplinen-Weltcup auf den Rängen 4 und 5. Im Gesamtweltcup liegt nur Vlhova vor Gisin. Mit Lara Gut-Behrami (7.), Corinne Suter (9.) und Holdener (10.) befinden sich insgesamt vier Schweizerinnen in den Top Ten.
In der prestigeträchtigen Nationenwertung liegt die Schweiz weiterhin in Führung. Der Vorsprung auf Österreich beträgt nach 31 von geplanten 71 Rennen 581 Punkte. Sowohl die Frauen wie auch die Männer von Swiss-Ski sind die Nummer 1 der Welt.
Natürlich
Bravo
PHILIBERT