Sarah Bösch von der SVP geriet diese Woche in die Schlagzeilen, weil sie mit 0,8 Promille am Steuer erwischt worden war – und sich dann auf Facebook über die «krasse Bürokratie» der Polizei beschwert hatte.
Jetzt macht der Sonntagsblick publik, dass Bösch mehreren Politikern der Partei Geld für eine behindertengerechte Kita abgeluchst haben soll. Zum Fliegen kam das Projekt «Alpeglöggli» demnach nie, das Geld soll versickert sein.
Einer der Kontaktierten war der Aargauer Fraktionspräsident Andreas Glarner. Auf Anfrage des «Sonntagsblick» bestätigt er: «Ja, ich zahlte 5000 Franken für die Kinderkrippe Alpeglöggli.» Weil er das Gefühl bekommen habe, mit der Kita gehe es nicht vorwärts, habe er den Verein verlassen und mitgeteilt, man könne das Geld als Spende verbuchen.
Gemäss Glarner habe der Buchhalter ihm dann aber beschieden, er wisse nichts von diesem Betrag. Und: «Es ist nichts von mir verbucht.» Die Kindertagesstätte jedenfalls eröffnete nie. Kurze Zeit später kündigte die SVP-Frau den Mietvertrag.
Glarner wisse von weiteren SVP-Männern, die Bösch eingeladen habe. «Es war ihre Masche, diese dann mit ihren Reizen zu ködern», sagt der Kantonsrat der Zeitung. Er könne sich gut vorstellen, «dass der eine oder andere schwach wurde».
Sarah Bösch selbst schweigt. Mario Schmitt, SVP-Fraktionspräsident von Wil SG, antwortet für sie. Er sagt zum «Sonntagsblick», seine Fraktionskollegin werde sich zu dieser «medialen Hetzkampagne gegen die SVP grundsätzlich nicht äussern». (feb)