Die US-geführte Militärallianz gegen den Islamischen Staat (IS) hat nach eigenen Angaben wichtige Versorgungsrouten und Kommunikationswege der Dschihadisten gekappt. Die Streitkräfte hätten im Nordosten Syriens nahe der Stadt Tal Hamis den «Widerstand des IS gebrochen».
Die Dschihadisten seien in dem Gebiet nun in ihrer freien Bewegung eingeschränkt, hiess es in einer Erklärung der Koalition am Dienstag. Während des Einsatzes in der vergangenen Woche sei es gelungen, dem IS den Zugang zu wichtigen Strassen zu versperren, über die er zuvor Kämpfer und Ausrüstung in den Irak gebracht habe.
Ausserdem seien in dem Gebiet 94 Dörfer von der Herrschaft des IS befreit worden. Zudem wurden Waffensysteme, Fahrzeuge und Kampfpositionen zerstört. Der Erklärung zufolge endete der Einsatz am Samstag.
Im Nordirak, in der Region Tikrit, hätten derweil IS-Kämpfer die einzige Tigris-Brücke gesprengt. Ein ganzes Segment der Brücke sei eingestürzt, sagte ein Polizeivertreter am Dienstag. Ein Armeevertreter fügte hinzu, die Dschihadisten wollten so den Vormarsch der irakischen Truppen verlangsamen. Die Brücke über den Tigris sei von Osten her der einzige Zugang nach Tikrit.
Am neunten Tag ihrer Offensive standen die irakischen Streitkräfte, verbündete schiitische Milizionäre sowie sunnitische Stämme vor der nordirakischen Stadt und hatten sie so gut wie vollständig eingekesselt.
Rund 30'000 Soldaten und ihre Verbündeten sollen die sunnitische Stadt nördlich von Bagdad mit Unterstützung der Luftwaffe nach neun Monaten vom IS zurückerobern. Es ist der grösste Militäreinsatz, seit die Terrormiliz im vergangenen Sommer weite Gebiete im Norden und Westen des Landes überrannte. Nach UNO-Angaben flohen 28'000 Menschen vor den Kämpfen um die Stadt.
Bosnien-Herzegowina gab derweil bekannt, dass es dem Irak 500 Tonnen Munition liefern werde. Auf diese Weise beteilige sich Sarajevo am Kampf gegen den IS, erklärte das bosnische Verteidigungsministerium. Die Entscheidung sei auf Anfrage der USA getroffen worden, die eine Mitwirkung Bosniens an der Anti-IS-Koalition erbeten hätten.
Die Militärkoalition geht mit Luftangriffen gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak vor. Dort stehen weite Landesteile unter der brutalen Herrschaft der Miliz. (feb/sda/afp)