Als Reaktion auf Chinas zahlreiche Lebensmittelskandale hat die Internetfirma Baidu mit Sensoren ausgestattete Essstäbchen entwickelt. Die Prototypen der «smarten Essstäbchen» sollen erkennen können, ob schlechtes Öl für die Zubereitung von Speisen verwendet wurde, sagte ein Firmensprecher am Donnerstag.
Die batteriebetriebenen Stäbchen sollen zudem den PH-Wert von Wasser, die Temperatur und den Gehalt von Zucker in Früchten bestimmen können. Bei gefährlichen Werten leuchten die Stäbchen rot auf. Genaue Messwerte können die Geräte an Handys übertragen.
Ursprünglich waren die «smarten Essstäbchen» nur ein Aprilscherz, wie der Baidu-Sprecher einräumte. Anfang dieses Jahres hatte die Firma - Chinas Pendant zu Google - ein Witzvideo mit den vermeintlich cleveren Essstäbchen veröffentlicht (siehe unten) . Das Video entwickelte sich zum Hit und brachte die Verantwortlichen zum Nachdenken.
Bei den Stäbchen handelt es sich bisher noch um Prototypen, betonte der Sprecher. Künftig sollen sie noch weitere Funktionen erhalten. Die nächste Generation soll etwa den Salzgehalt und den Anteil von Mineralien messen können.
Baidu machte zunächst keine Angaben zum Verkaufsstart oder Preis der Stäbchen. Baidu-Gründer Robin Li hatte die Stäbchen erstmals am Mittwoch vor ausgewählten Zuschauern in Peking präsentiert.
Seit Jahren erschüttern Lebensmittelskandale China. Mehrfach war Speiseöl für gesundheitsgefährdende Gerichte verantwortlich. In 14 Provinzen beschlagnahmte die Polizei im Jahr 2011 insgesamt 100 Tonnen Alt-Speiseöl.
Mit den Essstäbchen will Baidu den Verbrauchern wieder etwas mehr Kontrolle über die Qualität ihres Essens geben. Allerdings sind die Fähigkeiten der neuen Stäbchen noch begrenzt. Den Anteil gefährlicher Bakterien können die «smarten Essstäbchen» noch nicht ermitteln. (wst/sda/dpa)