Nach der Verhängung des Kriegsrechts in Thailand hat Armeechef Prayuth Chan-ocha die tief zerstrittenen Konfliktparteien am Verhandlungstisch zusammengebracht. Es war der erste Dialog der verfeindeten Lager seit Beginn der Auseinandersetzungen vor sieben Monaten.
Das Treffen endete am Mittwoch ohne Ergebnis. «Auf die Frage, ob jede Seite die Proteste stoppen könne, gab es von keiner Seite eine Zusage», sagte ein Anführer der sogenannten Rothemden, die die Regierung stützen.
Prayuth habe den Teilnehmern Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben, sagte ein Armeesprecher nach den Verhandlungen. Sie sollen am Donnerstag mit Vorschlägen für eine Kompromisslösung zurückkehren.
In Thailand scheiden sich die Fronten an der Frage der künftigen Regierung: Die Regierungspartei Pheu Thai besteht auf baldige Wahlen. Die Partei und ihr starker Mann, der im Exil lebende Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra, haben nach wie vor grossen Rückhalt und würde nach Umfragen erneut gewinnen.
Die Regierungsgegner wollen einen ungewählten Rat. Er soll vor Neuwahlen per Reform verhindern, dass je wieder ein Politiker so einflussreich wird wie Thaksin. Unter ihrem Anführer Suthep Thaugsuban stören die Regierungsgegner das öffentliche Leben in Bangkok seit November mit Massendemonstrationen.
Die thailändische Armee hatte am Dienstag nach monatelangen Tumulten und wachsender Gewalt auf Bangkoks Strassen das Kriegsrecht verhängt. Zugleich wurde versichert, es handle sich nicht um einen Putsch. (tvr/sda/dpa)