Sie sind unglaublich süss, die drei kleinen Schneeleoparden-Jungen, die Mutter Mayhan im Zolli Basel auf die Welt gebracht hat. Am 29. Mai haben die drei noch namenlosen Nachwuchs-Schneeleoparden das Licht der Welt erblickt.
Bis jetzt haben sich die beiden Männchen und das Weibchen im Stall im Inneren ihres Felsens aufgehalten, nun haben sie sich heute Morgen überraschenderweise ein erstes Mal auf die Aussenanlage gewagt. Die Kleinen werden aber eher selten zu sehen sein, insbesondere an heissen Tagen.
«Es ist eine sehr erfreuliche, eine schöne Überraschung», sagte Zolli-Direktor Olivier Pagan heute. «Wir haben selber nicht genau gewusst, wann sie sich zeigen werden.»
Die drei Kleinen sind der erste Schneeleoparden-Nachwuchs im Basler Zolli seit 2011. «Dass wir vier Jahre lang keinen Nachwuchs mehr hatten, haben wir aktiv so gesteuert», erklärte Adrian Baumeyer, Kurator im Zolli. Weil für Schneeleoparden ein europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) besteht, an dem der Zoo Basel teilnimmt, werden Zeugungen aktiv verhindert, damit die Population unter Kontrolle ist. «Wir konnten die Katze verhüten, das ist möglich», so Baumeyer. Ausserdem wurden die Mutter Mayhan und der Vater der Kleinen, Pator, auch räumlich getrennt.
Insgesamt sind in Basel bereits 33 junge Schneeleoparden aufgewachsen. Die jüngsten drei werden aber aller Voraussicht nach nicht in Basel bleiben. In eineinhalb Jahren werden sie den Zolli verlassen und auf andere Institutionen verteilt werden. «Es sieht sehr gut aus, dass wir Plätze für sie finden werden. Wir haben auch bereits gesucht», so Baumeyer.
In der Natur leben noch zwischen 4000 und 6000 Exemplare der scheuen Raubkatzen. «Sie gelten als sehr bedroht», sagt Baumeyer. Ihr Lebensraum sind die zentralasiatischen Gebirge, wo die Einzelgänger so ziemlich alles jagen, was in ihre Nähe kommt.
Die Bedrohung der Schneeleoparden hat vor allem mit dem Konflikt mit den Mensch zu tun. «Schneeleoparden ernähren sich unter anderem von Kaschmir-Ziegen, die im natürlichen Lebensraum der Schneeleoparden oft von Menschen als Haustiere gehalten werden. Dadurch verhindert der Mensch, dass die Leoparden die Tiere reissen können.
Das Erforschen der Schneeleoparden ist äusserst schwierig. Wegen des kargen Pflanzenwuchses in den Gebirgshöhen, in denen die Schneeleoparden leben, ist das Angebot an Beutetieren recht klein. Deshalb beträgt das Revier pro Tier mehr als 100 Quadratkilometer und folglich sind die Tiere für die Biologen sehr schwer zu finden. (bz)