Die Gespräche im weissrussischen Minsk über eine mögliche Entspannung in der Ukraine-Krise dauern in der Nacht auf heute Donnerstag weiter an. Nach Ansicht eines ukrainischen Präsidentenberaters könnte noch mindestens bis Donnerstagmorgen weiter verhandelt werden.
«Wir haben noch mindestens fünf bis sechs Stunden Arbeit vor uns», schrieb der ukrainische Präsidenten-Berater Waleri Tschali in der Nacht zum Donnerstag auf Facebook. Er fügte hinzu, das Treffen sollte nicht beendet werden ohne eine Vereinbarung über eine bedingungslose Waffenruhe.
An den Gesprächen in der weissrussischen Hauptstadt nehmen nebst dem Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko und dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Staatschef François Hollande teil.
Es dringen widersprüchliche Signale aus den seit über sieben Stunden andauernden Verhandlungen. Die russische Seite und auch ukrainische Diplomaten hatten zunächst Zuversicht verbreitet. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow sprach von einem Abschlussdokument, das in Kürze unterzeichnet werden könnte, ohne nähere Angaben zu machen.
Kreise aus anderen Delegation gaben dagegen an, Putin stelle sich quer. Zwischenzeitlich waren auch die Aussenminister hinzugezogen worden.
Wie aus dem Umfeld der Gespräche verlautete, verhandelten die Teilnehmer über eine gemeinsame Erklärung. Diese soll demnach bekräftigen, dass der im September in Minsk ausgehandelte Friedensplan, der unter anderem eine Waffenruhe in der Ostukraine vorsieht, umgesetzt werden müsse.
Erwartet wurde, dass über eine Feuerpause und den Rückzug schwerer Waffen aus dem Kriegsgebiet verhandelt wird. Poroschenko hatte vor den Gesprächen mit einer Verhängung des Kriegsrechts gedroht, sollten die Minsker Gespräche scheitern. (feb/sda/dpa/reu/afp)