Sport
Unvergessen

13.04.1997: Tiger Woods wird zum jüngsten Masters-Sieger aller Zeiten

FILE - In this April 13, 1997, file photo, Masters champion Tiger Woods receives his green jacket from the previous year's winner Nick Faldo, rear, at the Augusta National Golf Club in Augusta, G ...
Sir Nick Faldo übergibt Tiger Woods das Siegerjackett.Bild: AP
Jahrhundert-Talent wird zum Rekordmann

Ein Putting-Tipp vom Krankenbett bringt Woods das erste grüne Sakko

13. April 1997: Ganze zwölf Schläge Vorsprung weist Tiger Woods am Schluss des US Masters auf den Zweitplatzierten auf. Auf dem Scoreboard steht am Schluss 18 unter Par. Dabei kämpft kurz zuvor sein Vater und grosses Vorbild um sein Leben.
13.04.2021, 00:0512.04.2021, 14:31
Mehr «Sport»

Noch nicht einmal einjährig ahmt Eldrick Tont Woods Vater Earl Woods erstmals nach. In der Wohnung und in der Garage drischt Woods Senior auf die Golfbälle ein, die dann in ein Fangnetz fliegen. Der Knirps schnappt sich den Mini-Putter, den ihm sein Erzeuger gebastelt hat, und vollzieht den gleichen Bewegungsablauf wie sein Papa.

Tiger Woods lernte schon früh mit dem Golfschläger zu umzugehen.
Tiger Woods lernte schon früh mit dem Golfschläger zu umzugehen.Bild: MyBizPortfolio.com
«Ich bin wirklich von einer höheren Macht gesegnet worden. Ich weiss nicht, warum Gott gerade mich ausgesucht hat. Alles, wovon ich als Bub geträumt habe, erfüllt sich»
Tiger Woodszitate.eu

Der ehemalige Oberstleutnant einer amerikanischen Elitetruppe fördert sein Kind fortan bei dessen gottgegebenem (Golf-)Talent. Das Wunderkind wird schon bald von der Medienwelt entdeckt und in diverse Shows eingeladen.

Hier ist Woods Junior Gast bei der amerikanischen TV-Show «That's Incredible».Video: Youtube/MyBizPortfolio.com
Wie aus Eldrick Tont Woods Tiger Woods wurde
Sein Vater begann früh, seinen Sohn Tiger zu nennen. Earl Woods dient in den 70er-Jahren der amerikanischen Armee im Vietnamkrieg, wo einer seiner besten Freunde ein Südvietnamese namens Vuong Dang Phong ist. Dessen Spitzname war Tiger, weswegen Vater Woods seinen Filius auch so zu nennen begann. Ganz praktisch ist dabei, dass es im Golfsport seit jeher Tradition ist, einen besonders guten Spieler Tiger zu nennen.

So entwickelt sich in der Nähe der kalifornischen Grossstadt Los Angeles der beste Golfer aller Zeiten. Im August 1996 wird Tiger Woods Profi. Bereits zuvor hatte er sich auf der Amateurstufe mit seinen Leistungen in der Golfszene einen Namen gemacht. Jetzt greift der damals 26-Jährige mit afroamerikanischen, indianischen, chinesischen, thailändischen und holländischen Wurzeln die Golf-Elite an.

Finanziell braucht sich der praktizierende Buddhist bereits bei Beginn seiner Karriere keine Sorgen mehr zu machen. Mit Sportartikelhersteller Nike schliesst er einen Vertrag über umgerechnet satte 35 Millionen Schweizer Franken ab.

Ein Jahr nach seinem Debüt auf höchster Ebene geht sein Stern endgültig auf. Am 13. April 1997 stellt Tiger Woods beim Masters in Augusta (eines der vier Major-Turniere auf der Golf-Tour) gleich 20 Turnier-Rekorde auf - sowie sechs weitere ein. Die drei wichtigsten Meilensteine sind: Jüngster Masters-Sieger aller Zeiten, der grösste Vorsprung (12 Schläge) bei der niedrigsten Schlagzahl (270). Zum ersten Mal wird ihm das grüne Sakko für den Masters-Sieg umgehängt.

Eine Legende im Golfsport ist geboren.Video: Youtube/Michaelamos94
«Was ich erreicht habe, habe ich mit meinem Vater geschafft. Wir sind ein Team»
Tiger Woodsfaz.net

Dabei plagen den damals 21-jährigen Tiger vor seinem Exploit grosse Sorgen. Sein Vater – und nach eigener Aussage auch sein einziges Idol – kämpft nach Komplikationen bei einer Bypass-Operation zwei Monate vor dem Turniersieg um sein Leben.

Tiger Woods erklärte später: «Er war schon klinisch tot, aber sie haben ihn wiederbelebt. Er war entgegen dem Rat der Ärzte dabei, als ich hier das erste Mal gewann. Er half mir sogar mit einem Putting-Tipp entscheidend. Deshalb ist dieser Sieg für mich etwas ganz Besonderes.»

Doch Tiger Woods liess sich trotz seines kranken Vaters, der 2006 schliesslich einem Prostatakrebsleiden erlag, nie von seinem Weg nach oben abhalten. Woods gilt mit 15 Major-Siegen als einer der besten Golfer aller Zeiten. Mit einem geschätzten Jahresverdienst von zwischenzeitlich rund 78 Millionen US-Dollar führte Tiger Woods die Liste der bestbezahlten Sportler zwischen 2002 und 2013 elfmal an.

«Man ist so auf die Schläge konzentriert. Man vergisst alles. Aber sobald man den Platz verlässt, sieht es anders aus.»
Tiger Woodsfaz.net
Unvergessen
In der Serie «Unvergessen» blicken wir jeweils am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob eine hervorragende sportliche Leistung, ein bewegendes Drama oder eine witzige Anekdote – alles ist dabei.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Nicht alltägliche Siegprämien für erfolgreiche (und hungrige und durstige) Sportler
1 / 9
Nicht alltägliche Siegprämien für erfolgreiche (und hungrige und durstige) Sportler
Velorennfahrer Armin von Büren gewinnt beim Zürcher Sechstagerennen ein Säuli. En Guete!
quelle: keystone / str
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Fussball-Golf-Weltmeisterschaft
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Real Madrids erster Pott seit drei Jahren geht kaputt, weil Sergio Ramos zu schwach ist
20. April 2011: In der ersten Saison unter Trainer José Mourinho gewinnt Real Madrid dank einem 1:0-Finalsieg gegen Erzrivale Barcelona die Copa del Rey. Der erste Cupsieg seit 18 Jahren wird so ausgiebig gefeiert, dass der Pokal die Nacht nicht heil übersteht.

Der Jubel nach dem Schlusspfiff ist grenzenlos. Verteilt aufs ganze Feld liegen sich die Spieler von Real Madrid auf dem Rasen des Estadio Mestalla von Valencia in den Armen. Dank dem goldenen Tor von Cristiano Ronaldo in der 103. Minute gewinnen die Königlichen den packenden Final der Copa del Rey gegen den FC Barcelona mit 1:0 und feiern im ersten Jahr unter Trainer José Mourinho gleich den ersten Titel.

Zur Story