Bei Bombardements der pakistanischen Luftwaffe und einem US-Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan sind mindestens 50 Extremisten getötet worden. Pakistans Armee teilte mit, 35 Terroristen seien am Mittwoch bei Luftschlägen ums Leben gekommen, als sie zu fliehen versucht hätten.
Zwei Geheimdienstmitarbeiter sagten übereinstimmend, bei einem US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan seien 15 militante Islamisten getötet worden. Das unbemannte Flugzeug habe vier Raketen auf ein Versteck und ein Fahrzeug der Extremisten abgefeuert. Bei den meisten Toten habe es sich um Usbeken gehandelt.
Bei der seit mehr als einem Monat andauernden Offensive im Stammesgebiet Nord-Waziristan sind bislang nach Militärangaben fast 500 Extremisten und 28 Soldaten ums Leben gekommen. Die unwegsame Bergregion an der Grenze Afghanistans, in der die Regierung nur begrenzte Kontrolle hat, gilt als Rückzugsgebiet der Taliban und anderer Extremistengruppen.
Mit der Grossoffensive der pakistanischen Streitkräfte sollen die Rebellen zurückgedrängt werden. Washington hatte Berichten zufolge die Drohnenangriffe im Dezember ausgesetzt, um der pakistanischen Regierung Zeit für Verhandlungen mit der Islamistengruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zu geben. Ein Angriff der Aufständischen auf den Flughafen von Karachi am 9. Juni mit Dutzenden Toten beendete aber die Friedensbemühungen.
Die US-Streitkräfte sehen in den Drohnenangriffen ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Extremisten, die auch in Afghanistan immer wieder Anschläge auf die internationalen Truppen verüben. Bei der Bevölkerung in Pakistan sind die Einsätze aber zutiefst verhasst, da sie oft auch unbeteiligte Zivilisten treffen.
Die Regierung in Islamabad protestiert regelmässig gegen die US-Angriffe, die sie als Verletzung der nationalen Souveränität betrachtet. Berichten zufolge kooperieren aber Militär und Geheimdienst hinter den Kulissen mit den USA. (jas/sda/dpa/afp)