Breiter könnte das Lachen nicht sein, mit welchem Diana Werthmüller ihre Gäste in der Innenstadt von Aarau begrüsst. Dann setzt sie an und sagt: «Ich arbeite als Trauerbegleiterin». Immer, wenn sie das sage, herrsche zuerst einmal Stille. «Die Leute fragen mich dann, weshalb ich mich in meinem jungen Alter bereits beruflich mit dem Tod befasse und Menschen im Trauerprozess begleite», sagt die 26-Jährige.
Doch der Berufswunsch kommt nicht von ungefähr: Im Teenager-Alter hat Werthmüller bereits den Verlust ihres Vaters erlebt und kurze Zeit später den Verlust eines anderen Familienmitglieds. «Beim Tod meines Vaters habe ich mich so einsam gefühlt und dachte, ich sei mit meinen Gefühlen allein.» Dieses Gefühl hat die Aargauerin denn auch dazu gebracht, die Ausbildung zur Trauerbegleiterin zu machen und andere Betroffene im Trauerprozess zu unterstützen.
Ihre Arbeit sei von Person zu Person sehr unterschiedlich. «Es kann ein Spaziergang sein, das Helfen beim Trennen von Gegenständen der verstorbenen Person oder bereits die Begleitung in den letzten Wochen vor dem Tod», so Werthmüller.
Wie man am besten reagiert, wenn eine Person im Umfeld trauert und wie sich ihre Sicht sie durch ihr Schicksal und ihren Beruf auf den Tod hat, erzählt Diana Werthmüller im Video:
In einem Geriatriespital sterben Menschen. Deswegen gibt es einen Abschiedsraum. Im 1. Untergeschoss. Mit direkter Verbindung zum Kühlraum. In diesem engen Abschiedsraum mit der Atmosphäre eines Luftschutzkellers können die Angehörigen Abschied nehmen.
Ich war erschüttert, als ich diesen Raum sah.
Ja, Trauer stört die Alles-gut-Kultur. Trauer findet im 1. UG neben dem Kühlraum statt.