Im US-Bundesstaat Kalifornien dauert der Kampf gegen einen Waldbrand im Yosemite-Nationalpark an. Mehr als 500 Feuerwehrleute, Helferinnen und Helfer sind in dem beliebten Ausflugsgebiet im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu kriegen. Der am 7. Juli ausgebrochene Brand bedroht die «Mariposa Grove» mit ihren bekannten Riesenmammutbäumen. Diese wurde infolge des Brandes für Besucherinnen und Besucher geschlossen.
Der Waldbrand wird als «Washburn»-Feuer bezeichnet, weil es in der Nähe des «Washburn Trail»-Wanderwegs entdeckt und gemeldet worden war. Die Flammen hatten sich im Laufe des Wochenendes über eine Fläche von knapp 1000 Hektar Land ausgebreitet. Am Montag war der Brand erst zu 25 Prozent unter Kontrolle. Die Einsatzteams würden für die berühmten Mammutbäume besondere Schutzmassnahmen ergreifen, teilte die Parkbehörde mit. Mithilfe von Sprinkleranlagen am Boden werde das Umfeld der Bäume feucht gehalten. Zudem werde trockenes Unterholz entfernt, das sich sonst leicht entzünden könnte. Kontrollierte Brände sollen andernorts dafür sorgen, dass sich das Feuer nicht weiter auf die Riesenmammutbäume zubewegt.
Die US-Behörden ermitteln nun, was das Feuer gestartet haben könnte und haben eine offizielle Untersuchung eingeleitet. Der Park-Vorsteher Cicely Muldoon spricht jedoch bereits jetzt von menschlichem Einfluss: «Wie Sie alle wissen, gab es keine Blitze an diesem Tag. Also wurde es von Menschen verursacht», sagte er am Montag. Man werde sehr genau hinschauen, so Muldoon weiter.
Das Waldgebiet der Sierra Nevada am Südrand des Yosemite-Parks ist für seine bis zu 60 Meter hohen und mehr als 2000 Jahre alten Mammutbäume weltbekannt. Schon 1864 wurde die Mariposa Grove deshalb auch als besonderes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Riesenmammutbäume, auch Sequoias genannt, sind in ihrem tausende Jahre langen Leben immer wieder mit Waldbränden konfrontiert und können ihnen auch widerstehen. Grosse Hitze kann sogar dazu beitragen, dass sie ihre Zapfen öffnen und ihre Samen verteilen. Waldbrände im Ausmass des «Washburn»-Feuers können aber auch den widerstandsfähigen Riesen irreparable Schäden zufügen. Die USA und vor allem der Bundesstaat Kalifornien kämpfen immer häufiger mit immer stärkeren Waldbränden. So starben etwa 2020 bei einem gewaltigen Waldbrand rund 10'000 Mammutbäume – das waren ganze 14 Prozent des weltweiten Bestands. (lzo)