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«Plötzlich stehst du mit nichts da» – so geht es Schweizer Heimkindern

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«Plötzlich stehst du mit nichts da» – so geht es Schweizer Heimkindern

27.10.2022, 10:0327.10.2022, 16:22
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Von zu Hause ausziehen ist ein grosser Schritt. Plötzlich geht viel Geld für Miete, Essen und Versicherung drauf. Die Wäsche wäscht sich nicht von alleine und irgendwie braucht es für alles eine Versicherung. Im Schnitt sind junge Erwachsene in der Schweiz zu diesem Zeitpunkt etwa 24 oder 25 Jahre alt.

Sie haben also schon einige Jahre gearbeitet oder ein Studium abgeschlossen und stehen somit finanziell mehr oder weniger auf eigenen Beinen. Beim Umzug, Lampen aufhängen und jeglichen Fragen zu Versicherungen und Steuern helfen auch noch Jahre später oft die Eltern. Und mit der Zeit pendelt sich sowieso alles irgendwie ein.

Ganz anders geht es Careleavern. Das sind Kinder und Jugendliche, die im Heim oder in einer Pflegefamilie aufwachsen. In den meisten Kantonen müssen sie mit 18 Jahren aus der Institution ausziehen, in der sie aufgewachsen sind. Der Grund: Ihr Fürsorgevertrag und somit die Finanzierung ihres Platzes endet dann. Unabhängig davon, ob sie sich ein eigenständiges Leben überhaupt leisten können.

Auf eine stabile Herkunftsfamilie und eine dortige Unterstützung können die Jugendlichen in den meisten Fällen ebenfalls nicht zurückgreifen. Viele kämpfen mit finanziellen Problemen, werden teils sogar obdachlos und fühlen sich im Stich gelassen.

Eine von ihnen ist Carmen. Mit fünf Jahren kam sie ins Heim, mit 18 musste sie es verlassen. «Plötzlich stehst du mit nichts da», erzählte die 23-Jährige gegenüber watson. Warum sie sich dadurch extrem alleine gelassen gefühlt hat und auf wen sie wütend war, erzählt sie im Video.

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quelle: keystone / abedin taherkenareh
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Emily am Alpabzug
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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Clife
27.10.2022 10:44registriert Juni 2018
Reich geboren werden hat man mehr möglichkeiten als mit nichts und wieder nichts. Bereits da herrscht ein unglaubliches Ungleichgewicht und gleichzeitig auch eine Ungerechtigkeit. Hier müsste eigentlich auch entsprechend angesetzt werden, sonst geht viel potential verloren. Es kann nicht sein, dass ein Studium oder Ausbildung einen Luxus darstellt, wenn gleichzeitig über Fachkräftemangel geheult wird.
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egrs
27.10.2022 11:18registriert Juni 2019
Ich kann mir vorstellen dass die emotionale Situation noch deutlich schwerer sein muss wie die finanzielle. Ich meine mit einem normalen Job kann man sich dann auch ein WG-Zimmer leisten und nach und nach mit den Möbeln aufrüsten. Ja klar ewiges rumgereise ist nicht möglich, aber das ist auch mit Familie & Rückhalt nicht immer möglich und muss man sich dann hart erarbeiten. Aber die Situation ohne kümmernde Familie und ohne emotionale Stützen (Sozialarbeiter und co.) stelle ich mir schon echt heftig vor :( Gut gibt es so nachbetreuende Vereine die das etwas abfedern können
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HeidiW
27.10.2022 11:57registriert Juni 2018
Warum kann die Finanzierung von Heimplätzen nicht erst auslaufen wenn die Erstausbildung abgeschlossen ist? Mit 18 ist man immer noch in der Ausbildung! Bei Studierenden sollte es Zinslose Darlehen geben um die Zeit bis man Erwerbstätig ist finanziert werden können! Am Geld darf es definitiv nicht scheitern!
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