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Israel-Gaza-Krieg: Israel stimmt Feuerpausen für Polio-Impfungen zu

epa11469935 A young woman sits inside a cage as relatives and family members of Israeli hostages held by Hamas in Gaza stage a protest outside the Knesset, the Israeli parliament, in Jerusalem, 10 Jul ...
Eine junge Frau protestiert für die Freilassung der israelischen Hamas-Geiseln.Bild: keystone
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Israelischer Soldat bei Einsatz in Dschenin getötet +++ Erste Kinder in Gaza gegen Polio geimpft

Am 7. Oktober 2023 attackierte die Hamas Israel und ermordete 1200 Menschen. Israel reagierte mit Bombenangriffen und die Armee drang in den Gazastreifen ein. Alle News im Liveticker.
30.08.2024, 07:5331.08.2024, 23:08
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  • Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel verübt hatten.
  • Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, die laut Hamas-Angaben bereits über 39'000 Todesopfer gefordert hat. Es ist nicht bekannt, wie viele Hamas-Kämpfer darunter sind.
  • Bei dem Überfall hatten die islamistischen Terroristen mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 100 waren bei einem früheren Austausch von Geiseln gegen Palästinenser in israelischer Haft im November freigekommen.
  • Mehr als 120 Geiseln befinden sich nach israelischer Zählung noch in der Gewalt der Islamisten. Dabei ist nicht klar, wie viele von ihnen tot sind. Grosse Teile der Welt drängen auf einen Deal, auch in Israel gibt es andauernde Grossdemonstrationen.
  • Jüngst kommt es vermehrt auch zu Auseinandersetzungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah sowie den jemenitischen Huthi-Rebellen. Die Angst vor einer regionalen Eskalation steigt, insbesondere nachdem mutmasslich Israel den Palästinenserführer Ismail Hanija in Teheran getötet hat.
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20:46
Israelischer Soldat bei Einsatz in Dschenin getötet
Bei Zusammenstössen mit bewaffneten Palästinensern in Dschenin im Westjordanland ist ein israelischer Soldat getötet worden. Ein weiterer Soldat sei zudem schwer verletzt worden, teilte das Militär mit. Die Truppen sind demnach bei einer Razzia auf zwei bewaffnete Männer gestossen, die nach Armee-Angaben der islamistischen Hamas angehörten. Während eines Schusswechsels mit ihnen seien die beiden getötet worden.

Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte, nach den Zusammenstössen von den israelischen Behörden über zwei getötete Palästinenser informiert worden zu sein. Ihre Leichen befinden sich demnach in der Obhut der Armee. Die Hamas bezeichnete einen der beiden als Mitglied der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Terrororganisation.

Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion im nördlichen Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 640 Palästinenser getötet. (sda/dpa)
18:27
Erste Kinder in Gaza gegen Polio geimpft
Die Vorbereitungen für die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah abgeschlossen. Bei einer Pressekonferenz in dem umkämpften Küstengebiet wurde den ersten Kindern bereits eine Impfung verabreicht. Die Weltgesundheitsorganisation sprach von einer Eröffnungszeremonie. Offiziell soll die Impfkampagne offiziellen Angaben zufolge am Sonntagmorgen beginnen.
epa11575558 A nurse administers polio vaccine drops to a Palestinian child at Nasser hospital in Khan Yunis, southern Gaza Strip, 31 August 2024. According to UNICEF, over 1.6 million doses of novel o ...
Bild: keystone
Auf Aufnahmen der Pressekonferenz im Gazastreifen, die die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gab, ist zu sehen, wie einige Kinder bereits eine erste Impfdosis bekommen.

Nachdem es kürzlich einen ersten Fall von Kinderlähmung im Gazastreifen gegeben hat, soll ein massenhafter Ausbruch der Krankheit verhindert werden. Helfer sollen in den kommenden Tagen Hunderttausende Kinder impfen. Dazu soll es zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen geben. (sda/dpa)
18:25
Hamas-Behörde: Zahlreiche Tote nach israelischen Angriffen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in den vergangenen zwei Tagen 89 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Damit sei die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Küstenstreifen seit Beginn des Kriegs auf 40'691 gestiegen, meldete die Behörde in Gaza. Die Zahlen der Hamas-Behörde lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee meldete indes, ihre Einsätze im Zentrum und Süden des Gazastreifens fortgesetzt zu haben. In der Stadt Gaza hätten die Truppen mehrere «terroristische Zellen» ausgeschaltet und «terroristische sowie militärische Strukturen» zerstört, die eine Bedrohung für die Soldaten darstellten. Auch im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah sind sie nach Armee-Angaben gegen Terroristen vorgegangen. Sie fanden zudem eine grosse Menge an Waffen. (sda/dpa)
13:34
Verichte: Heftige Zusammenstösse bei Einsatz in Dschenin
Israels grossangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstössen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Der Agentur zufolge hinderten israelische Soldaten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes daran, Wasser in eine Klinik zu bringen. Das Wasser wird demnach unter anderem für Dialysen benötigt. Der Leiter des betroffenen Krankenhauses warnte davor, dass der Dienst für nierenkranke Patienten eingestellt werden müsse, sollte weiterhin kein Wasser geliefert werden dürfen.

Laut Wafa sind durch den Militäreinsatz wichtige Wasserleitungen zur Versorgung der Klinik beschädigt worden. Mehrere Teile Dschenins sind demnach vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben.

Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion rund um Dschenin, Tulkarem und Tubas begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen Terrorzellen der islamistischen Hamas sowie des Islamischen Dschihad vorzugehen. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden seit Beginn des grossangelegten Einsatzes bislang 20 militante Palästinenser bei Schusswechseln und Luftangriffen getötet. Dutzende Sprengsätze seien zerstört und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 640 Palästinenser getötet. (sda/dpa)
Members of the Israeli forces check Palestinians leaving the West Bank Jenin refugee camp during a military operation, Saturday, Aug. 31, 2024. (AP Photo/Majdi Mohammed)
Bild: keystone
7:42
Israel attackiert nach Hisbollah-Angriffen Ziele im Libanon
Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder dauern an. Wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte, seien schätzungsweise 40 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden. Einige seien abgefangen worden. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz im Süden des Libanons angegriffen und getroffen, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht überprüfen.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor rund elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas. (sda/dpa)
13:56
WHO: Vorbereitung für Impfungen im Gazastreifen läuft
Im Gazastreifen laufen die Vorbereitungen für eine Massenimpfung von Kindern gegen Polio auf Hochtouren. Alle Seiten haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) «vorläufige Verpflichtungen zu sogenannten gebietsspezifischen humanitären Pausen» abgegeben. Gemeint sind damit begrenzte Feuerpausen.

Das Programm soll am Sonntag starten. Vorgesehen seien Einsätze von sechs Uhr morgens bis zum frühen Nachmittag, sagte Rik Peeperkorn, WHO-Vertreter für die besetzten Gebiete. Insgesamt sollen 640 000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Sie benötigen zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen. Es würden fast 400 Impfstationen eingerichtet. Zusätzlich seien fast 300 mobile Teams unterwegs. Fast 2200 Helfer seien ausgebildet worden, um den Impfstoff zu verabreichen.

Die WHO will mit der Kampagne mehr als 90 Prozent der Kinder erreichen. Diese Abdeckung sei nötig, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen hervorrufen und zum Tod führen kann. Eine Heilung gibt es bisher nicht. (sda/dpa)
13:55
Bericht: Tote bei neuem Vorfall mit Hilfstransport im Gazastreifen
Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen hat es erneut einen Vorfall mit einem Hilfstransport gegeben. Mehrere Bewaffnete hätten die Kontrolle über ein Fahrzeug an der Spitze eines Konvois übernommen, die Angreifer seien dann von israelische Soldaten attackiert worden, teilte die Armee mit. Dabei kamen Mitarbeiter eines Transportunternehmens, mit dem die zuständige Hilfsorganisation zusammenarbeitet, ums Leben, wie der britische «Guardian» unter Berufung auf die Organisation meldete.

Israels Militär äusserte sich zunächst nicht zu möglichen Opfern. Alle Mitglieder der Hilfsorganisation seien wohlauf, hiess es von der Armee unter Berufung auf die Gruppe namens Anera. Der mit der Armee koordinierte Hilfskonvoi habe sein Ziel in der Gegend von Rafah erreicht. Anera selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Nach dem Bericht des «Guardian» führte das Militär einen Luftangriff auf das erste Fahrzeug des Konvois aus. Dabei seien mehrere Mitarbeiter eines Transportunternehmens getötet worden, die in dem Wagen gesessen hätten. (sda/dpa)
13:54
Israel: Einsatz in Chan Junis und Deir al-Balah beendet
Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihren einmonatigen Einsatz in Chan Junis und Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens beendet. «Im Rahmen der Operation eliminierten die Truppen über 250 Terroristen», teilte das Militär mit. Tunnelrouten der Hamas mit einer Gesamtlänge von mehr als sechs Kilometern seien zerstört und die Leichen von sechs Geiseln geborgen worden.

Anwohner einiger Viertel im Süden des Gazastreifens, die zuvor zur Flucht aufgerufen wurden, dürfen nach dem Ende des Armeeeinsatzes dorthin zurückkehren, wie ein Sprecher der Armee auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte. Die Viertel seien jetzt wieder Teil eines Gebiets, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. Sie waren vorübergehend aus diesem Gebiet entfernt worden, da Israels Armee dort eigenen Angaben nach gegen die Hamas vorging. Die abgezogenen Truppen bereiten sich den Angaben nach jetzt auf andere Einsätze im Gazastreifen vor. (sda/dpa)
11:09
Israels Armee: Hamas-Führer in Dschenin getötet
Israel hat bei dem grossangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben den für die Stadt Dschenin zuständigen Hamas-Führer getötet. Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, hiess es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt.

In dem Wagen hätten zudem zwei weitere Hamas-Mitglieder gesessen. Die Einsatzkräfte töteten sie den Angaben nach bei einem Angriff mit einem Fluggerät, als sie versuchten, aus dem Fahrzeug zu fliehen. In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden. Augenzeugen berichteten, in einer Ortschaft im Süden Dschenins habe Israels Armee ein Auto mit drei Insassen angegriffen. Zwei hätten versucht, zu entkommen. Eine Drohne habe eine Rakete auf beide gefeuert. Alle drei kamen den Angaben nach bei dem Angriff ums Leben.

Israel hatte die grossangelegte Militäraktion in mehreren Orten in der Nacht zu Mittwoch begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen. (sda/dpa)
7:45
Harris pocht auf Waffenruhe im Gaza-Krieg
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich erneut deutlich für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln ausgesprochen. «Es wurden viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet, und wir müssen eine Einigung erzielen», sagte die 59-Jährige in einem TV-Interview des US-Senders CNN. «Dieser Krieg muss beendet werden, und wir müssen eine Vereinbarung treffen, die die Freilassung der Geiseln vorsieht», sagte sie. Gleichzeitig betonte sie, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen.

Bereits beim Parteitag der Demokraten in Chicago vergangene Woche hatte Harris mit Nachdruck auf eine Waffenruhe gepocht. Mit Blick auf den Gaza-Krieg vertreten US-Präsident Joe Biden und Harris die gleiche Linie – als Kandidatin lässt Harris in ihren Aussagen aber mehr Mitgefühl für das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung erkennen. (sda/dpa)
7:43
Israels Verteidigungsminister schlägt Erweiterung der Kriegsziele vor
Israels Verteidigungsminister Joav Galant erklärte, mit Blick auf die Lage im Grenzgebiet zum Libanon, dass es nötig sei, die Kriegsziele zu erweitern. «Wir müssen die sichere Rückkehr der nördlichen Gemeinden in ihre Häuser gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir die Ziele des Krieges erweitern», sagte er bei strategischen Beratungen mit Militärs. «Dies wird unser absolutes Engagement für die Zerschlagung der Hamas und die Rückkehr der Geiseln nicht schmälern», sagte Galant laut seines Büros.

Nach erneutem Beschuss durch die Hisbollah griff die israelische Luftwaffe in der Nacht mehrere Raketenwerfer der Miliz an, wie die israelische Armee am frühen Morgen mitteilte. Ein aus dem Libanon auf Israel abgefeuertes Geschoss sei auf offenem Gelände eingeschlagen. Es seien keine Verletzten gemeldet worden, hiess es. Die übrigen Geschosse seien nicht in israelisches Gebiet eingedrungen. Unabhängig liess sich das nicht überprüfen. (sda/dpa)
7:39
USA erhöhen nach Schüssen auf UN-Fahrzeug Druck auf Israel
Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen erhöhen die Vereinigten Staaten den Druck auf seinen Verbündeten Israel. Israel habe den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler zwischen den israelischen Streitkräften erklärt, sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. «Wir haben sie aufgefordert, die Probleme in ihrem System, die dies ermöglicht haben, unverzüglich zu beheben. Doch auch fast elf Monate nach Beginn dieses Konflikts sind Vorfälle wie der gestrige noch immer allzu häufig.»

Die Vereinten Nationen hatten nach dem Vorfall von Dienstag Aufklärung von Israel gefordert. Das deutlich gekennzeichnete humanitäre UN-Fahrzeug sei Teil eines Konvois gewesen, dessen Fahrt vollständig mit der israelischen Armee koordiniert worden sei. Es sei zehnmal von israelischen Schützen beschossen worden. Israel hatte eine Untersuchung angekündigt.

Solche Vorfälle erschwerten die Arbeit von Hilfsorganisationen erheblich und dürften nicht passieren, so Wood weiter. «Israel muss nicht nur die Verantwortung für seine Fehler übernehmen, sondern auch konkrete Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die israelischen Streitkräfte nicht erneut auf UN-Mitarbeiter schiessen.» Auch die scharfe Rhetorik gegen die UN und humanitäre Helfer müssten aufhören, weil sie das Risiko für die Organisationen erhöhe. Israelische Vertreter hatten die UN und ihre Mitarbeitenden immer wieder in die Nähe von Terrorhelfern gerückt. (sda/dpa)
21:24
16 Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Im Zuge eines grossangelegten israelischen Militäreinsatzes im nördlichen Westjordanland sind palästinensischen und israelischen Angaben zufolge bislang mindestens 16 Menschen getötet worden. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei den meisten von ihnen um Militante handeln. Sie seien seit Beginn der Operation in Dschenin, Tubas und Tulkarem ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise 17 Tote. Laut palästinensischen Berichten sollen zwei der Getöteten Zivilisten, mehrere wiederum Mitglieder des militärischen Arms der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppierungen sein. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee meldete bislang sieben getötete militante Palästinenser in Dschenin, fünf in Tulkarem sowie weitere vier getötete Bewaffnete in Faraa nahe Tubas. Zehn Personen seien festgenommen worden, hiess es weiter. Sicherheitskräfte entschärften den Angaben nach zudem Dutzende Sprengsätze und stellten Waffen sicher.

Der Einsatz in dem Flüchtlingsviertel Faraa im Norden des Palästinensergebiets ist Militärangaben zufolge inzwischen beendet worden. Die Armee machte bislang keine Angaben dazu, wie lange sie noch in den anderen Orten gegen militante Palästinenser vorgehen wird. Israelischen Medien zufolge könnte er mehrere Tage andauern.

Israel hatte die grossangelegte Militäraktion in der Nacht zu Mittwoch begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen. (sda/dpa)
18:45
UN: Israel stimmt Feuerpausen für Polio-Impfkampagne zu
Begrenzte humanitäre Feuerpausen im heftig umkämpften Gazastreifen sollen die Massenimpfung von Hunderttausenden Kindern gegen Polio ermöglichen. Israel stimmte nach Angaben der Vereinten Nationen täglichen Waffenruhen ab Sonntag zu. In drei Teilen des Küstenstreifens sollen nacheinander an jeweils drei Tagen die Kämpfe von morgens bis nachmittags eingestellt werden. Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO in Gaza, Rik Peeperkorn, berief sich dabei auf eine Zusage der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat.

«Es wurde vereinbart, dass die Kampagne schrittweise über drei Tage hinweg durchgeführt wird. Wir beginnen am ersten September und beginnen drei Tage lang im zentralen Gazastreifen, gefolgt vom südlichen Gazastreifen und anschliessend im nördlichen Gazastreifen», sagte Peeperkorn. Es sei möglich, dass pro Region noch ein vierter Tag benötigt werde. Die täglichen humanitären Feuerpausen sollen morgens um 6.00 Uhr beginnen und am Nachmittag um 15.00 Uhr enden.

«Wir erwarten, dass sich alle Parteien daran halten. Andernfalls ist es tatsächlich unmöglich, eine richtige Kampagne zu machen, denn man wird definitiv keine 90 Prozent erreichen», so Peeperkorn weiter. Nach Einschätzung der WHO wird diese Abdeckung für den neuen oralen Polioimpfstoff Typ 2 benötigt, um einen Ausbruch von Kinderlähmung in dem Gebiet zu verhindern. (sda/dpa)
11:59
Medien: Hamas ruft zu «Selbstmordoperationen» auf
Die Hamas hat arabischen Medien zufolge zu einer Wiederaufnahme von Selbstmordanschlägen aufgerufen. Es handelte sich demnach um eine Reaktion auf Israels grossangelegtem Militäreinsatz im Westjordanland und die andauernden Angriffe im Gazastreifen. Hamas-Führer Chaled Maschaal forderte dem arabischen Sender Sky News Arabia zufolge bei einer Konferenz in der türkischen Millionenstadt Istanbul am Mittwochabend, eine «Rückkehr der Selbstmordoperationen».

Die aktuelle Situation verlange einen «offenen Konflikt», so Maschaal. Er rief die Anhänger der Hamas dazu auf, «sich an mehreren Fronten am tatsächlichen Widerstand gegen das zionistische Gebilde (Israel) zu beteiligen.» (sda/dpa)
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Banksy sprayt in Gaza Katzen auf zerstörte Häuser – und lockt Geschäftemacher an
1 / 10
Banksy sprayt in Gaza Katzen auf zerstörte Häuser – und lockt Geschäftemacher an
Der britische Streetart-Künstler Banksy hat heimlich den Gazastreifen besucht. Dort hinterliess er diese Katze, die mit einem rostigen Schrottknäuel «spielt».
quelle: x90014 / suhaib salem
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Israelische Armee rückt in Rafah ein – die Darstellungen sind unterschiedlich
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Warum man den Umfragen im US-Wahlkampf nicht trauen kann
Ist Kamala Harris im Vorteil, oder doch Donald Trump? Die Umfragen und Prognosemodelle sind sich nicht einig. Allerdings lagen sie in der jüngeren Vergangenheit öfter daneben.

Für Kamala Harris läuft bislang alles rund. Seit Präsident Joe Biden ihr vor sechs Wochen die Kandidatur der Demokraten quasi «vererbte», surft die 59-Jährige auf einer Welle der Begeisterung. Der Parteikonvent in Chicago verlief ohne die befürchteten Nebengeräusche, und mit dem CNN-Interview absolvierte Harris ihren ersten medialen Härtetest.

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