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Schweizer B-Girl Jazzy Jes will an die Breakdance-WM in Brasilien

Video: watson/Alina Kilongan

B-Girl Jazzy Jes will an die Breakdance-WM

Am 20. April messen sich in der Halle 622 in Zürich die besten Breakdancerinnen und Breakdancer der Schweiz am Red Bull BC One Cypher und tanzen um den Einzug in die Weltmeisterschaft im Dezember in Rio de Janeiro. Ebenfalls mit dabei: B-Girl Jazzy Jes.
16.04.2024, 12:2618.04.2024, 12:52
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Die gebürtige Thunerin hat vor dem grossen Event eine vollgepackte Agenda. Nicht für Medieninterviews oder als Jurymitglied an einem Tanzwettbewerb, nein: Jazzy Jes hat Termine mit sich selbst. Sie konzentriert sich aktuell voll auf sich und verbringt viel Zeit im Tanzstudio, um an ihren Skills zu feilen. Momentan macht Jessica, wie die 36-Jährige richtig heisst, jedoch eine Sehnenscheidenentzündung zu schaffen: «Mit den Schmerzen muss ich im Moment darauf verzichten, Tricks wie einen Freeze oder Ähnliches zu üben. Das nervt.»

Die vielen Trainings mit einer Verletzung sollen nicht umsonst sein: Jazzy Jes nimmt nämlich am 20. April am Red Bull BC One Cypher teil. Bei diesem Wettbewerb entscheidet sich, wer für die Schweiz an die Breakdance-Weltmeisterschaft nach Rio de Janeiro fliegen darf. Nach der Qualifikation Anfang März tritt Jazzy Jes nun gegen drei andere B-Girls an: Becca, Ida und Varlène. «Ich respektiere jede meiner Gegnerinnen auf und neben der Tanzfläche», betont Jazzy Jes hier. Sich Videos ihrer Konkurrentinnen anzuschauen und stundenlang deren Tanzstile zu analysieren, darauf verzichtet sie aber. «Ich konzentriere mich lieber auf mich und meine Fortschritte», erklärt Jessica, «denn schlussendlich zählt einfach dieser eine Tag und dass ich da gut in Form bin.»

Jessica will Kids die Hiphop-Kultur näherbringen

Jazzy Jes tanzt, seit sie elf Jahre alt ist. Mittlerweile durfte die 36-Jährige bereits auf Bühnen in New York, Berlin und Tokio tanzen. Verwurzelt ist sie aber nach wie vor in Thun. Hier hat sie gemeinsam mit ihrem Partner eine eigene Tanzschule gegründet: «The Yard Dance & Culture District». Hier bieten Jazzy Jes und die anderen Tanzlehrer einen Begegnungs- und Bewegungsraum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Tanzstunden, Workshops und weiteren Angeboten. «Ich durfte von vielen grossen Namen in der Hiphop-Szene lernen und die Kultur ist jetzt Teil meiner Identität – ich möchte das weitergeben», so Jessica zu ihrer Motivation, ein eigenes Tanzstudio zu eröffnen.

Wie Jazzy Jes ihren Namen erhalten hat und was Hiphop für sie bedeutet, erzählt sie im Video:

Video: watson/Alina Kilongan

Von Frauen in der Breaking-Szene

«Als ich angefangen habe, zu tanzen, gab es nur wenige andere Girls, die sich für Breakdance interessierten», erinnert sich Jessica. Das sei ihr aber nicht so aufgefallen, da Breakdance für sie eine Plattform für alle bietet und sie jederzeit willkommen geheissen habe. 2017 nahm das erste Mal eine Frau am Red Bull BC One Cypher teil – erst 13 Jahre nach der Erstausgabe des Wettkampfs! «Seit da gibt es auch mehr Licht auf die B-Girls», freut sich Jazzy Jes, «und junge Mädchen haben weibliche Vorbilder und nicht nur Männer, bei denen sie denken, ach, das wäre cool, aber das kann ich eh' nicht!» Jetzt darf sie im «The Yard» selbst beobachten, wie sich ihre Schülerinnen entwickeln und wie die Präsenz von Frauen im Breakdance ihnen dabei hilft.

Jazzy Jes selbst war 2019 zum ersten Mal am Red Bull BC One Cypher dabei. Jedes Jahr schaffte sie den zweiten Platz, 2022 ging sie sogar als Siegerin von der Tanzfläche und durfte an die Weltmeisterschaft in New York reisen.

Was noch bis zum grossen Tag?

Wenige Tage vor dem Finale erreicht watson eine ernüchternde Nachricht: Jazzy Jes hat sich den rechten kleinen Finger verknackst, sie kann bis zum grossen Tag nur noch «einhändig» trainieren. «Ich habe bereits alle Tränen vergossen, die es gibt, und alle Kissen kaputt geboxt, die ich habe», erzählt sie in einer Sprachnachricht, «jetzt muss ich einfach mit dem arbeiten, was ich habe.»

Jazzy Jes bleibt optimistisch und motiviert. Auch das hat sie aus ihrer Zeit als B-Girl gelernt: weitermachen. Sie könne sich noch so gut auf einen Wettkampf vorbereiten, am Ende zähle einfach, ob sie einen guten Tag hat und ob die Jury auf ihrer Seite sei. Am 20. April zählt für Jessica deshalb vor allem eines: «Für mich ist es am wichtigsten, authentisch zu bleiben und mich und meinen Style zu repräsentieren. Alles andere liegt nicht in meiner Macht.»

Übrigens: Wer nicht vor Ort ist, kann die Show am Samstag ab 19.30 Uhr als Livestream auf dem YouTube-Kanal von Red Bull BC One oder bei SRF Online schauen.

Als kleinen Vorgeschmack könnt ihr euch hier Jazzy Jes in action reinziehen:

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