Die Anzeigetafel kam mit Zählen nicht nach: Sie zeigte nach Wils 11:3-Sieg einen 3:1-Erfolg der Gäste an. Bild: KEYSTONE
3. November 2002: Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Zum Beispiel ein 11:3 in einem Fussballspiel der höchsten Liga. Angeblich soll das kleine Wil im Derby den grossen FC St.Gallen tatsächlich mit diesem Eishockey-Resultat geschlagen haben. Die Erinnerungen daran schmerzen.
Was für ein Gaudi in der Sportredaktion, als wir uns dem 3. November nähern! Bei der Themenwahl für die «Unvergessen»-Story des Tages bin ich alleine auf weiter Flur, als ich versuche Hanspeter Latours Kult-Video mit dem «Gränni» zu lancieren (hier geht's zum Video).
Die lieben «Kollegen» bestimmen mit einer Mehrheit, die an Wahlergebnisse in Nordkorea erinnert: Ich, damals unzweifelhaft ein durch und durch Grün-Weisser, soll über den unfassbaren 11:3-Sieg des FC Wil gegen den FCSG berichten. Na toll! Der Versuch, mich aufgrund bleibender psychischer Schäden krank zu schreiben, schlug fehl. Deshalb lade ich Sie ein, mich beim Besuch eines Seelenklempners zu begleiten, der mir bei der Verarbeitung des Traumas helfen soll.
Video: mathieu gilliand, miguel kratzer
FC Wil
FC St.Gallen Bild: transfermarkt
Einige Tage nach der Blamage entschuldigen sich Trainer und Spieler der FC St.Gallen mit einem offenen Brief: «Unsere Leistung war deprimierend und demütigend für jeden, der ein Stück Grün-Weiss auf dem Herzen trägt.» Bild: KEYSTONE