Auf der Alpensüdseite herrscht derzeit kein Mangel an der weissen Pracht. Das Tief «Mayla» hat feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum in den Alpenraum verfrachtet und für aussergewöhnlich ergiebige Niederschläge gesorgt. Allein in der ersten Wochenhälfte fielen gemäss dem Lawinenbulletin des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos 60 bis 90 Zentimeter Neuschnee im Simplongebiet und dem westlichen Tessin.
An den Tessiner Messstationen Robiei und Bosco Gurin wurden Anfang Woche über zwei Meter Schnee gemessen. In dieser Region, dem Einzugsgebiet der Maggia, war die Lawinengefahr am Donnerstagmorgen am höchsten – Gefahrenstufe 4 von 5. Im Bulletin von 17 Uhr hat das SLF die Gefahrenstufe auf 3 zurückgesetzt.
Während am Alpensüdhang mehr als doppelt so viel Schnee liegt wie um diese Jahreszeit üblich, schneite es nördlich des Alpenhauptkamms wenig oder gar nicht. Dort liege derzeit nur 60 bis 90 Prozent der üblichen Schneemenge, sagt Lukas Dürr vom SLF auf Anfrage von watson.
Dies könne sich allerdings schnell wieder ändern, wenn auch im Norden starke Schneefälle einsetzen würden. Im Süden werde die aussergewöhnlich dicke Schneedecke dagegen mit Sicherheit noch eine Weile überdauern, erklärt Dürr.
Die unterdurchschnittlichen Werte für die Schneedecke am Alpennordhang sind für Dürr jedoch kein Grund, vom Skifahren abzuraten. Zum einen zeigten die Werte lediglich die Lage bei den Messstationen an, an denen sie erhoben werden. Zum andern seien die Pisten in den meisten Skigebieten hervorragend präpariert. Dies zeigen auch die Webcam-Bilder oben.
Wer jetzt über weisse Hänge gleiten möchte, muss sich also keine Sorgen machen.