Wirtschaft

Deutsche Exporte brechen ein – So schlimm war es seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr

Deutsche Exporte brechen ein – So schlimm war es seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr

08.10.2015, 08:1008.10.2015, 09:44
Mehr «Wirtschaft»

Die deutschen Exporte sind im August so stark eingebrochen wie während der weltweiten Finanzkrise 2009 nicht mehr. Sie fielen um 5,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. «Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009», erklärte ein Statistiker.

Modelle von «Audi» vor ihrer Verladung in Emden in Deutschland.
Modelle von «Audi» vor ihrer Verladung in Emden in Deutschland.
Bild: AP dapd

Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 1,2 Prozent gerechnet, nachdem es im Juli noch ein Plus von 2,2 Prozent gegeben hatte. Die späte Lage der Sommerferien – die diesmal stärker in den August hineinragten als normalerweise üblich – könnte der Grund für den Einbruch sein. Dadurch waren zuvor bereits Produktion und Industrieaufträge merklich gefallen, erklärte das Wirtschaftsministerium.

Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 88.0 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 5,0 Prozent mehr als im August 2014. Dafür sorgte vor allem die starke Nachfrage aus Ländern ausserhalb der EU – also etwa der Handel mit den USA oder Schwellenländern wie China. Hier gab es ein Anstieg von 6,8 Prozent. Die Exporte in die Euro-Zone erhöhten sich um 2,1 Prozent.

Die Importe fielen im August um 3,1 Prozent zum Vormonat. «Das ist der kräftigste Rückgang seit November 2012», hiess es. Ökonomen hatten ein Minus von 1,2 Prozent erwartet. Die um Saison- und Kalendereffekte bereinigte Handelsbilanz – die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren – wies ein Plus von 19,6 Milliarden Euro aus.

(sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«31 Prozent wären schlimm»: Ypsomed-Chef hofft auf baldigen Zoll-Entscheid
Der Unternehmer und FDP-Nationalrat Simon Michel investiert in die USA. Das hat aber mehr mit den Klimazielen als mit Donald Trump zu tun.
Sri Lanka: 30 Prozent. Moldawien: 25 Prozent. Brasilien: 50 Prozent. Der US-Präsident wirft gerade wild mit seinen Zoll-Briefen um sich. Weiterhin zittern muss die Schweiz. Sie war bei der neusten Welle vom Mittwoch nicht dabei. Somit ist weiterhin unklar, ob Donald Trump auf einen Deal der Schweiz einsteigen will. Derzeit gelten für Exporte in die USA die sogenannten Basiszölle von 10 Prozent, wobei Pharmagüter – das wichtigste Schweizer Exportprodukt – ausgenommen sind. Das kann sich allerdings rasch wieder ändern. Je nach Stimmung im Weissen Haus.
Zur Story