CS-Chef Tidjane Thiam hat im vergangenen Jahr 4,57 Millionen Franken Lohn erhalten. Das ist zwar weniger, als was sein Vorgänger Brady Dougan erhalten hatte. Dieser bekam 9,7 Millionen Franken. Allerdings hat Thiam auch erst Mitte Jahr angefangen.
Zudem hat Thiam mehr Geld ausbezahlt bekommen, als offiziell als Vergütung ausgewiesen ist. Gemäss dem Vergütungsbericht vom Donnerstag erhielt der neue CS-CEO zusätzlich zu seinem eigentlichen Lohn eine Kompensationszahlung für verlorene Boni bei seinem vorherigen Arbeitgeber.
Weil Thiam durch den Wechsel vom Versicherer Prudential zur CS Boni entgingen, bekam er eine einmalige Kompensationszahlung von 14,3 Millionen Franken. Diese Ersatzzahlung mitgerechnet kassierte Thiam 2015 18,9 Millionen Franken.
Damit muss Thiam kaum finanzielle Abstriche machen: Bei seinem vorherigen Arbeitgeber verdiente Thiam 2014 insgesamt 11,8 Millionen Pfund. Bei einem damaligen Durchschnittskurs von rund 1,50 Franken zum Pfund entsprach das knapp 18 Millionen Franken.
Eigentlich hatte Thiam in einem Zeitungsinterview angekündigt, seinen Lohn wegen des schlechten Geschäftsgangs deutlich kürzen zu wollen. Er habe dem Verwaltungsrat eine markante Kürzung eines Bonus beantragt, sagte er im Februar. Die Credit Suisse hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlust von 2,9 Milliarden Franken abgeschlossen. Grund dafür ist vor allem eine Wertberichtigung auf einer Akquisition aus dem Jahr 2000.
Gemäss den Interviewaussagen von Thiam hat die CS den Bonustopf insgesamt um 11 Prozent reduziert. Thiams Bonus beläuft sich laut dem Vergütungsbericht auf 2,86 Millionen Franken, die fixe Vergütung beträgt 1,71 Millionen Franken.
Die 17 Geschäftsleitungsmitglieder erhielten zusammen 64,2 Millionen Franken, die Ersatzzahlungen für entgangene Boni beim Ex-Arbeitgeber für Thiam und ein weiteres Mitglied eingerechnet sind es 80,4 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Geschäftsleitung – damals aber noch 11-köpfig – 64,1 Millionen Franken erhalten.
(sda)