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Sie sind eine willkommene Abwechslung auf Langstreckenflügen: Über die Bildschirme, die in der Rücklehne des Vordersitzes angebracht sind, flackern allerlei Informationen und Filme, die uns die Zeit bis zur Landung vertreiben. Doch die Tage dieser Monitore könnten gezählt sein: Die kanadische Billig-Fluggesellschaft Westjet, die ab nächstem Frühling auch Transatlantikflüge von London-Gatwick nach Kanada anbieten wird, will als eine der ersten Airlines die Bildschirme aus den Rücklehnen entfernen.
Grund dafür ist das Gewicht der Displays. Die Geräte belasten, zusammen mit der Verkabelung, ein Flugzeug mit bis zu 700 Kilogramm zusätzlichem Gewicht. 700 Kilogramm, die bei jedem Flug zuerst auf 10'000 Meter oder mehr Flughöhe gehievt werden müssen, wie der Aviatik-Experte Max Ungricht erklärt. Das koste Treibstoff und damit Geld. Pro Passagier rechne man im Schnitt mit etwa 80 Kilogramm, dazu 20 Kilogramm Gepäck, rechnet Ungricht vor. Anstelle der Monitore könnten also – theoretisch – rund zehn zusätzliche Passagiere befördert werden.
Westjet wird die Passagiere aber nicht einfach ihrer Langeweile überlassen. Die Airline will die Filme künftig drahtlos auf die privaten Geräte der Fluggäste streamen – sie sollen das Angebot auf ihren Smartphones und Tablets nutzen können. Mehr als 80 Prozent der Passagiere nähmen ohnehin ein solches Gerät mit an Bord, sagte Westjet-Vizepräsident Richard Bartrem der Times. «Das neue System erlaubt uns», sagte Bartrem, «unseren Passagieren einen besseren Service für denselben tiefen Preis zu bieten.»
Das neue Entertainmentsystem unter dem Namen «WestJet Connect» soll bis Ende Jahr auf allen Langstreckenfliegern des Typs Boeing 767ER und auf über 30 Prozent der Boeing-737-NG-Flotte installiert sein. Über eine spezielle App werden mehr als 450 Filme und TV-Programme auf die Geräte der Fluggäste gestreamt. Zudem ermöglicht die App den Zugriff aufs Internet.
Während der Konsum von Filmen und TV-Programmen gratis sein wird, müssen die Passagiere für den Internetanschluss fünf Pfund (rund 7.5 Franken) plus Verbindungsgebühren bezahlen. Wer kein geeignetes Gerät besitzt, kann auf Flügen von mehr als 3 Stunden und 20 Minuten Dauer ein Tablet mieten.
Westjet könnte nicht die einzige Airline bleiben, die keine Monitore mehr in den Jets mitführt. Bei der Swiss allerdings winkt man ab: Momentan sei nicht geplant, die Bildschirme auf Langstreckenflügen zu ersetzen, teilte Pressesprecherin Sonja Ptassek watson mit. «Wir werden an den ‹klassischen› Bildschirmen festhalten – dies auch auf dem neuen Flugzeugtyp Boeing 777-300ER», stellt Ptassek fest.