Wirtschaft
Digital

 Die iWatch soll «Swiss Made» werden – was steckt dahinter?

Spannen Schweizer Uhrmacher mit Apple zusammen?
Spannen Schweizer Uhrmacher mit Apple zusammen?Bild: DENIS BALIBOUSE/REUTERS
Apple wirbt Uhren-Manager ab

Die iWatch soll «Swiss Made» werden – was steckt dahinter?

05.07.2014, 14:1806.07.2014, 13:38
Mehr «Wirtschaft»

Seit Monaten wird über die Lancierung der iWatch von Apple spekuliert. Nun hat der IT-Gigant aus Kalifornien einen weiteren Schritt unternommen. Er hat einen hohen Kadermann des Schweizer Uhrenherstellers TAG Heuer abgeworben, berichtete der US-Fernsehsender CNBC.

Die Neuenburger LVMH-Tochter gab am Freitag bekannt, ihr Vertriebs-Vizepräsident Patrick Pruniaux werde nach sieben Jahren zu dem iPhone- und Mac-Hersteller wechseln. Apple habe wiederholt versucht, Angestellte von Schweizer Luxusuhrenherstellern zu verpflichten, so CNBC. Bisher ohne grossen Erfolg. Apple wolle seine iWatch mit dem Prestigelabel «Swiss Made» vermarkten, sagte Mario Ortelli vom US-Finanzanalysten Bernstein Research.

Mit Schweizer Herstellern im Gespräch?

Dafür müsste die iWatch in der Schweiz produziert werden. «Apple wird mit Sicherheit versuchen, mit Schweizer Herstellern ins Gespräch zu kommen», meinte Ortelli. Doch die hätten wenig Interesse an einer Zusammenarbeit, da dies zu einer «Verwässerung» ihrer Marke führen könnte. Der Uhrenkonzern Swatch hat zudem rechtliche Schritte gegen die Verwendung des Begriffs iWatch eingeleitet, weil er eine Verwechslung mit der eigenen Linie iSwatch befürchtet.

Mehr zum Thema

Mario Ortelli sieht für die Hersteller von Luxusuhren mehr Chancen als Risiken. Mit der iWatch könnten sie junge Käufer an den Uhrenmarkt heranführen. Bei TAG Heuer scheint man das realisiert zu haben. Das Unternehmen aus La Chaux-de-Fonds erwog die Produktion einer Smartwatch, kam jedoch angesichts der noch wenig ausgereiften Technologie davon ab, wie CEO Stéphane Linder der «Financial Times» erklärte.

Mit Apple könnte eine neue Dynamik entstehen. Bahnt sich eine Zusammenarbeit mit TAG Heuer an? Jean-Claude Biver, der Verantwortliche für den Bereich Uhren bei LVMH, kommentierte den Abgang von Pruniaux gegenüber verschiedenen Medien mit auffällig warmen Worten. Der Wechsel zu Apple sei «eine grosse Chance». Der US-Konzern wollte sich nicht äussern.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Fast 80 Prozent der Schweizer Erwachsenen wollen Kindern Social Media verbieten

In Australien dürfte bald ein Social-Media-Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren beschlossen werden. Wie eine repräsentative Umfrage des Instituts Leewas im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia zeigt, würde ein solcher Vorschlag auf in der Schweiz auf Anklang stossen: So sprechen sich 78 Prozent der Stimmberechtigten für ein gesetzliches Verbot von Social Media für unter 16-Jährige aus.

Zur Story