Die Bilanz werde am Freitag beim Konkursrichter Biel-Seeland deponiert, teilt Sputnik Engineering mit. «Ich bin sehr traurig», wird Firmengründer und Chef Christoph von Bergen in der Mitteilung zitiert: «Nicht wegen mir, sondern weil nun viele treue und langjährige Mitarbeiter ihren Job verlieren.»
Man habe alles getan, damit wenigstens noch die Novemberlöhne regulär bezahlt werden konnten. Für die betroffenen Mitarbeiter werde ein Job-Center eingerichtet, heisst es in der Mitteilung. «Leider haben sich die Marktverhältnisse in den letzten Monaten und Jahren stetig verschlechtert, weil das Wachstum vor allem in Europa ausblieb und der Kampf über die Preise sich in der Branche ständig verschärft hat», wird Von Bergen in der Mitteilung zitiert.
Die Gewerkschaft Unia hat mit grossem Bedauern und Konsternation vom Konkurs der Sputnik Engineering in Biel Kenntnis genommen. Dies sei ein schwerer Rückschlag und schwarzer Tag für den Industriestandort Biel und die Umgebung, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Es sei sehr zu bedauern, dass es dem Management trotz der schwierigen Marktlage und dem Preiskampf in diesem Segment nicht gelungen sei, vorzeitig eine Korrektur vorzunehmen.
Mit der Deponierung der Bilanz dieses einstigen Vorzeigebetriebs gingen über 200 Arbeitsplätze verloren. Kurz vor Weihnachten sei dies für die Direktbetroffenen und ihre Familien ein sehr harter Schlag. Es müsse alles unternommen werden, damit die Betroffenen in dieser schwierigen Situation unterstützt und ihre Rechte gewahrt würden.
Sputnik Engineering ist unter der Marke SolarMax im Markt für Wechselrichter für Solarstromanlagen tätig. Das Unternehmen verfügt über Standorte in Europa, den USA, Südamerika und Australien. Im letzten Jahr habe man eine umfassende Restrukturierung durchgeführt, teilte das Unternehmen mit. Dabei verloren rund 50 Mitarbeiter die Stelle. Dies habe aber nicht genügt, um den Verlust zu verkleinern.
Schliesslich sei ein massives Abbau- und Restrukturierungsprogramm für 2015 durchgerechnet worden. Doch auch dies hätte nicht gereicht, um wieder die Gewinnschwelle zu erreichen. Deshalb sei in den letzten Wochen und Monaten nach einem Käufer gesucht worden. Doch leider seien alle Bemühungen, die Firma zu retten, vergeblich gewesen. (whr/sda)