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Streikende Fastfood-Angestellte fordern ein Ende des Hungerlohns

Proteste vor McDonalds.
Proteste vor McDonalds.Bild: GETTY IMAGES NORTH AMERICA
Massenproteste in den USA «Fight for 15»

Streikende Fastfood-Angestellte fordern ein Ende des Hungerlohns

04.09.2014, 20:5904.09.2014, 21:40
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Mitarbeiter von Fastfood-Ketten in den USA haben am Donnerstag mit Streiks im ganzen Land für höhere Löhne demonstriert. Angestellte von McDonald's, Burger King und anderen Schnellrestaurants in rund 150 Städten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Die Bewegung «Fight for 15» hatte die Streiks angekündigt. Der Kampagnen-Name bezieht sich auf die Forderung, den Stundenlohn auf 15 Dollar pro Stunde zu erhöhen. Daneben fordern die Streikenden auch das Recht, sich in Gewerkschaften zusammenzuschliessen.

Festnahmen in New York
Festnahmen in New YorkBild: JOHN TAGGART/EPA/KEYSTONE

In New York nahm die Polizei 19 Streikende vorübergehend fest, die vor einem McDonald's am Times Square eine Sitzblockade starteten. Die Demonstranten hätten den Verkehr behindert, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt versammelten sich hunderte unzufriedene Fastfood-Angestellte auf dem berühmten Platz mitten in Manhattan.

Nach Angaben der Gewerkschaft Service Employees International Union verdienen derzeit Arbeiter in der amerikanischen Fast-Food-Industrie im Schnitt weniger als acht Dollar pro Stunde. Einer Studie des Economic Policy Instituts zufolge leben fast 17 Prozent der Beschäftigten in der US-Gastronomie unterhalb der Armutsgrenze.

Proteste in Boston.
Proteste in Boston.Bild: BRIAN SNYDER/REUTERS

Der Streit um den Lohn bei Fast-Food-Ketten gehört zu einer grösseren Bewegung in den USA, die landesweit den gesetzlichen Mindestlohn erhöhen will. Gegenwärtig schreibt der Bund 7,25 Dollar pro Stunde vor, die Bundesstaaten legen zum Teil höhere Löhne fest.

Im Kongress werden die Bemühungen insbesondere von den Demokraten getragen. «Niemand, der 40 Stunden die Woche arbeitet, sollte in Armut leben müssen», erklärte der unabhängige Senator Bernie Sanders aus Virginia zu den geplanten Streiks. Im November finden Kongresswahlen statt. (sda/reu/afp)

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1 Kommentar
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Warum so politisch? Wir müssen ändern, wie wir über 4-Tage-Wochen und Co. reden
Reden wir in der Schweiz über New Work, also neue Formen des Arbeitens, wird die Diskussion sofort politisch. Dabei sollten wir die Wissenschaft einfach in Ruhe dazu forschen und die Unternehmen ihre Wege finden lassen.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

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