Wer ein Projekt auf die Beine stellen will, dafür aber nicht das nötige Kleingeld hat, kann via Crowdfunding eine Lösung finden. Das geht ganz einfach: Erkläre der Internet-Community dein Anliegen und bitte um eine kleine Spende. Verbirgt sich hinter dem geplanten Projekt noch ein gemeinnütziger oder emotionaler Aspekt – wie zum Beispiel eine Spendenaktion für ein schwerkrankes Kind – kommt meist besonders viel Geld zusammen.
Wo genau der gemeinnützige oder emotionale Aspekt bei dem Kickstarter-Projekt von Zack Danger Brown liegt, ist unklar. Nichtsdestotrotz hat er mit seinem Aufruf «Ich mache einen Kartoffelsalat» binnen weniger Tage über 7500 Dollar (= über 6700 Franken, Stand 7. Juli, 11 Uhr) gesammelt – und noch ist die Spendenaktion nicht abgeschlossen.
Der ursprüngliche Zielbetrag der Kartoffelsalat-Aktion lag bei 10 Dollar. Der Aufruf-Text dazu: «Im Grunde genommen mache ich einfach einen Kartoffelsalat. Welche Sorte, habe ich noch nicht entschieden.» Der Zielbetrag war schnell zusammen gekommen und so erweiterte Brown sein Projekt und erhöhte den Zielbetrag schrittweise.
Bei dem Betrag von 3000 Dollar lautete Browns Angebot für seine Spender folgendermassen: Besonders grosszügige Spender bekommen eine «I Love Potato Salad»-Mütze, der Salat wird mit einer qualitativ hochwertigen Mayonnaise zubereitet, das Rezept wird von einem Profikoch stammen, während er den Salat zubereitet, wird ein Live-Stream dazu online gestellt, ein professioneller Kameramann wird ein Dankeschön-Video produzieren und – last but not least – das ganze Prozedere wird in einer grossen Halle stattfinden, wo grosszügige Spender bei der Zubereitung des Kartoffelsalats dabei sein können.
Doch das kann es eigentlich noch nicht gewesen sein, denn inzwischen sind über 7000 Dollar zusammen gekommen. Langsam aber sicher sollte sich Brown überlegen, was mit diesem Betrag passieren soll. Ein neues Update auf der Seite des Kickstarter-Projektes ist also eigentlich längst fällig.
Ob es sich bei der Aktion um einen Marketing-Gag handelt, ist bis jetzt nicht klar. Will Brown möglicherweise die Kartoffel-Industrie ankurbeln? Sollte dem so sein, hätte er aber auch gleich die Karten auf den Tisch legen können. Den Beweis dafür liefert ein anderes Crowdfunding Projekt, bei dem es darum ging, sich für den biologischen Anbau von nicht-genmanipulierten Kartoffeln zu engagieren. Dabei waren damals knapp 42'000 Britische Pfund (rund 65'000 Franken) zusammen gekommen.