Die griechische Regierung hat eine Verlängerung von Finanzhilfen der Euro-Zone beantragt. Dies teilte am Donnerstag ein Vertreter der Regierung in Athen mit. Einen entsprechenden Brief habe Ministerpräsident Alexis Tsipras am Donnerstag abgeschickt. Doch Deutschland sagt Nein.
Martin Jäger, Sprecher des deutschen Finanzministeriums, sagte: «Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag.» Deutschland lehne Griechenlands Antrag auf weitere Finanzhilfen deshalb ab. «Das Schreiben entspricht nicht den am Montag in der Eurogruppe vereinbarten Kriterien», so Jäger weiter.
Der griechische Premier Alexis Tsipras erbat in seinem Schreiben um eine sechsmonatige Verlängerung der Finanzhilfen. Die Übergangsfinanzierung gebe der Regierung ein halbes Jahr Zeit, um ein verändertes Reformprogramm auszuarbeiten.
Das aktuelle Hilfsprogramm der Europäer läuft am 28. Februar aus. Ohne Verlängerung droht Griechenland die Pleite.
Der griechische Regierungssprecher Gavriil Sakellarides sagte am Morgen im heimischen Fernsehen: «Unser Ziel ist, das Abkommen bald abzuschliessen.»
Am Vorabend hatte sich der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen am Freitag erfolgreich abgeschlossen werden können. «Tag für Tag, Stunde um Stunde kommen wir uns näher.»
Das Schreiben wird nun von der Arbeitsgruppe der Euro-Gruppe geprüft, in der Länder der Währungsunion, die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) vertreten sind. Nach Angaben aus EU-Kreisen kommt sie am Nachmittag (15 Uhr) zusammen, um sich mit dem griechischen Antrag zu befassen.
Die Verhandlungen über eine Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms waren seit vergangener Woche ohne Ergebnis geblieben – sie drehten sich vor allem um die mit neuem Geld verbundenen Auflagen. Die neue griechische Regierung will eine deutliche Lockerung der Spar- und Reformvorgaben der internationalen Geldgeber erreichen, stiess damit bisher aber auf Ablehnung. (meg/sda)
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