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GameStop-Hype geht in die nächste Runde

GameStop-Hype geht in die nächste Runde

29.01.2021, 12:3629.01.2021, 13:27
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Pedestrians pass a GameStop store on 14th Street at Union Square, Thursday, Jan. 28, 2021, in the Manhattan borough of New York. Robinhood and other online trading platforms are moving to restrict tra ...
Der Game-Laden ist im Zentrum eines Wall-Street-Sturms. Bild: keystone

Nach einem Rekord-Tagesverlust von gut 44 Prozent steht GameStop vor einem erneuten dreistelligen prozentualen Kurssprung. Die Papiere des Videospiele-Händlers stiegen im vorbörslichen US-Geschäft um mehr als 100 Prozent. Zuvor hatten mehrere Brokerhäuser auf öffentlichen Druck hin ihre Beschränkungen für den Handel mit den Papieren gelockert.

In den vergangenen beiden Wochen stieg der GameStop-Kurs um insgesamt rund 2000 Prozent. Auslöser der Rally waren konzertierte Käufe von Kleinanlegern. Sie zwangen grosse Hedgefonds, ihre Wetten auf einen Verfall der Papiere in grossem Stil aufzulösen. Dies trieb die Aktien in die Höhe und einige Fonds an den Rand des Ruins.

«Unglücklicherweise ist dies kein Einzelfall», sagte Randy Frederick, Manager beim Brokerhaus Charles Schwab. «Die Leute werden versuchen, das mit anderen Werten zu wiederholen.» Ähnlich äusserte sich Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard. «Solche Dinge kommen üblicherweise in Wellen.»

In den vergangenen Tagen hatten Firmen wie die deutsche Biotechfirma Evotec, die US-Kinokette AMC oder der finnische Netzwerk-Ausrüster Nokia aus den gleichen Gründen wie GameStop massive Kursgewinne verbucht. Diesen Unternehmen ist gemein, dass Hedgefonds in grossem Stil auf einen Preisverfall spekulieren. Die Experten der Bank JPMorgan haben 45 Werte ausgemacht, die anfällig für ähnliche Kurskapriolen sind. Zu dieser Liste gehört zum Beispiel die US-Restaurantkette Cheescake Factory. (sda/awp/reu)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Neuromancer
29.01.2021 12:49registriert Januar 2016
„Unglücklicherweise ist das kein Einzelfall“
Na hoffentlich auch nicht. Hedge Fonds die massiv shorten um sich am Elend der niedergehenden Firmen und einhergehender Kündigungen bereichern, kriegen nun für einmal ihre eigene Medizin zu schmecken.
Das Sahnehäubchen wäre eigentlich nur noch wenn danach die Marktmanipulatoren bei Melvin, Citadel, Robinhood et alter sich gemeinsam für ein paar Jährchen ne kuschlige Zelle in St. Quentin teilen würden.
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Kaspar Floigen
29.01.2021 14:05registriert Mai 2015
Man könnte es ja stoppen, indem man aufhören würde auf den Untergang von Firmen zu wetten.
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Kanuli
29.01.2021 12:56registriert Mai 2020
The Cheesecake Factory. Wenn schon, denn schon.
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