Elon Musks Vorgehensweise bei der geplanten Übernahme von Twitter hat eine Aktionärsklage gegen ihn und das Unternehmen ausgelöst. Ein US-Anteilseigner wirft dem Tech-Milliardär unter anderem vor, er habe durch Verletzung von Informationspflichten beim Aufkauf von Twitter-Aktien viel Geld auf Kosten von Aktionären gespart.
Auch hält er ihm vor, mit seinen Äusserungen nach Abschluss des Deals den Preis der Twitter-Aktien auf Talfahrt geschickt zu haben. Der Aktionär aus dem Bundesstaat Virginia strebt den Status einer Sammelklage an, wie aus der am Mittwoch eingereichten Klageschrift hervorgeht. Musk äusserte sich bisher nicht zu der Klage.
Musk hatte schon vor Bekanntgabe seines Übernahmeplans für Twitter einen Anteil von gut neun Prozent an dem Online-Dienst zusammengekauft. Nach US-Regeln ist vorgeschrieben, das Überschreiten der Marke von fünf Prozent binnen zehn Tagen öffentlich zu machen – Musk überschritt diese Frist jedoch um elf Tage.
Diese Bekanntmachung löste einen Anstieg des Aktienpreises aus. Basierend auf dem Kursunterschied wirft der klagende Aktionär Musk nun vor, durch die verspätete Mitteilung 156 Millionen Dollar gespart zu haben. Laut Medienberichten prüfen auch US-Behörden Musks Vorgehensweise.
Nachdem Musk sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf eine Übernahme zum Preis von 54.20 Dollar pro Aktie einigte, löste er mit seinen Äusserungen Turbulenzen rund um den Deal aus. So erklärte er den Deal für ausgesetzt, da er den Verdacht habe, dass der Anteil von Spam- und Bot-Accounts über den von Twitter oft genannten Schätzungen von weniger als fünf Prozent liege.
Er wolle erst Beweise von Twitter sehen. Die Twitter-Aktie notierte im vorbörslichen Handel am Freitag nur noch bei 39 Dollar und damit weit entfernt von Musks Angebot. Der klagende Aktionär wirft Musk vor, den Kursrückgang gezielt herbeigeführt zu haben.
Aus Sicht von Twitter kann der Tech-Milliardär die Vereinbarung jedoch nicht einseitig auf Eis legen, und der Verwaltungsrat zeigt sich entschlossen, das Geschäft für die vereinbarten 54.20 Dollar pro Aktie abzuwickeln. Eine Abstimmung der Aktionäre über die Annahme von Musks Angebots steht noch aus. (aeg/sda/awp/dpa)
Er hat dadurch einen großen Hebel für mögliche Manipulationen.
Ich hoffe, die Justiz wird ihm da mal richtig auf die Finger schauen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung