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Sammlung von Paul Allen für über eine Milliarde verkauft

Rekord-Auktion in New York – Sammlung von Paul Allen für über eine Milliarde verkauft

10.11.2022, 10:4710.11.2022, 16:29
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«Le Grand Canal a Venise» von Edouard ManetBild: keystone

Die Versteigerung der umfangreichen Kollektion des 2018 verstorbenen Microsoft-Mitbegründers Paul Allen am Mittwoch in New York war ein Rekord-Anlass: Erstmals wurden bei einer Auktion mehr als eine Milliarde Dollar erzielt.

Für Gustav Klimts Gemälde «Buchenwald» – das Allen 2006 für 40.336 Millionen Dollar ersteigert hatte – wurde ein Rekorderlös von 105 Millionen Dollar erzielt. Auch Georges Seurats «Les Poseuses, Ensemble (Petite version)» setzte mit 149 Millionen Dollar einen neuen Höchstwert für den Künstler. Paul Gauguins Ölgemälde «Maternité II» (1899) wurde für 106 Millionen Dollar verkauft. Über die 100-Millionen-Dollar-Marke kamen auch Paul Cézannes «La Montagne Sainte-Victoire» (1888-90, 138 Millionen Dollar inkl. Gebühren) und Vincent Van Goghs «Verger avec cyprès» (117 Millionen Dollar).

Langer Restitutions-Streit

Klimts herbstlicher «Birkenwald» war von Christie’s auf mehr als 90 Millionen Dollar geschätzt worden – mehr als das Doppelte dessen, was Allen 2006 bezahlt hatte. Es ist eines der fünf Gemälde, um die die Republik Österreich einen langen Restitutions-Streit gegen die Erben der Familie Bloch-Bauer geführt hatte.

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«La Montagne Sainte-Victoire» von Paul CezanneBild: keystone

Dem jetzt neuen Besitzer war schon im Voraus mitgeteilt worden, dass er gebeten ist, auf sein neues Eigentum zwischen Februar und Mai 2024 zugunsten der Neuen Galerie in New York zu verzichten: Für die Ausstellung «Gustav Klimt: Landscapes» sei das Gemälde als Leihgabe erbeten.

Erlös für wohltätige Projekte

Die Klimt-Rekorde hielten bisher zwei Bilder: Erstens «Adele Bloch-Bauer I», die «Goldene Adele», die zu einem Preis von 135 Millionen Dollar als damals weltweit teuerstes Gemälde ausserhalb einer Versteigerung an Ronald Lauder ging. Zweitens das Porträt «Adele Bloch-Bauer II», das von US-Medienstar Oprah Winfrey bei Christie’s in New York für 87,9 Millionen Dollar ersteigert und über zehn Jahre später für 150 Millionen Dollar an einen chinesischen Sammler weiterverkauft wurde.

Gustav Klimt, Portrait of Adele Bloch-Bauer I (1907)
Adele Bloch-Bauer I

Am Donnerstag wird die spektakuläre Versteigerung der Sammlung des Microsoft-Mitbegründers – insgesamt werden über 150 Werke aus 500 Jahren Kunstgeschichte angeboten – fortgesetzt. Der Erlös soll, war Allens Wunsch, wohltätigen Projekten zugutekommen. Der bisherige Rekorderlös bei der Versteigerung einer privaten Kunstsammlung liegt bei 922 Millionen Dollar und wurde im Mai für die Sammlung des US-Ehepaars Harry und Linda Macklowe erzielt. (aeg/sda/apa)

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