Bequem in der Economy-Klasse fliegen: Für manche ein Widerspruch in sich und Grund zur Resignation, für andere Ansporn zur Optimierung. Auf Portalen wie seatguru.com analysieren sie Sitzabstand und -breite sowie Notausgang und Bulkhead. Flugzeug-Konstrukteur Boeing glaubt hingegen, dass ein anderer Wohlfühl-Faktor viel wichtiger ist: Dass der Sitz nebenan nicht besetzt ist. Das bedeutet nämlich noch mehr Platz, nicht nur für Beine und Arme, sondern auch für Gepäck.
Obendrein gibt es all das auch noch kostenlos. Nur Glück muss man haben – oder es forcieren, dass der Sitz nebenan frei bleibt. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad, wie Adrienne Carter, Wirtschaftsredaktorin bei der «New York Times», beschreibt:
Grosse Flughäfen werden von mehreren Airlines angeflogen, welche die gewünschte Destination anbieten, und das je nachdem mehrmals täglich. Das vergrössert die Kapazität und erhöht die Chancen, dass Sitze leer bleiben. Aus der Schweiz etwa bietet sich als Alternative zu Zürich Frankfurt an. Der Shuttle-Flug fällt dabei preislich nicht ins Gewicht.
Gewisse Abflugzeiten sind beliebter als andere. Auf Langstrecken buchen viele gerne einen Abendflug: Einsteigen, Essen, Film schauen, Schlafen, am Ziel aufwachen. Weniger beliebt sind Mittag oder früh am Morgen. Auch hier steigen die Chancen, dass Sitze frei bleiben.
seatguru.com verrät viel mehr als Sitzabstand und-breite auf einem spezifischen Flug: die Konfiguration der Kabine. Bei drei 3er-Reihen, wie sie etwa in vielen Boeing 777 zu finden sind, gibt es drei Mittelplätze, die niemand haben will. Die Chancen, dass sie frei bleiben, sind höher als in einer 2-4-2-Konfiguration (typisch bei Airbus) mit lediglich zwei Mittelsitzen pro Reihe.
Der Vorderteil einer Kabine wird eher gebucht, weil viele Passagiere schneller aussteigen wollen. Wer einen Sitz im hinteren Teil wählt, hat grössere Chancen auf einen leeren Nachbarsitz. Idealerweise ist in einer hinteren 3er-Reihe entweder der Gang- oder Fensterplatz bereits besetzt. Dann den jeweils anderen buchen. Hinten und in der Mitte sitzen, will niemand. Auch Paare, von denen keiner in der Mitte sitzen will, werden weiterschauen.
Wer früh bucht, sollte periodisch überprüfen, ob der Sitz nebenan inzwischen nicht doch besetzt wurde. In diesem Fall beginnt sie Suche von vorn.
Erinnert mich an die leute die im zug möglichst auf jedem sitz einen gegenstand deponieren um diesen seltsamen menschen aus dem alltag fern zu bleiben.