Wirtschaft
Luftfahrt

Lufthansa und EU streiten um Slots: Bereits 7000 Leerflüge

ZUM 10. JAHRESTAG DER UEBERNAHME DER SWISS INTERNATIONAL AIRLINES DURCH DIE LUFTHANSA AM SONNTAG, 22. MAERZ 2015, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Flugzeuge der Swiss Internat ...
Die Lufthansa muss bis Ende März 18'000 unnötige Flüge durchführen.Bild: KEYSTONE

Bereits 7000 unnötige Flüge – Lufthansa und EU streiten um Slots

13.01.2022, 15:4813.01.2022, 15:56
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Im Konflikt um den Erhalt von Start- und Landerechten während der Corona-Flaute fordert der Lufthansa-Konzern weiterhin Lockerungen durch die EU-Kommission.

Diese hatte am Donnerstag erneut Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie mit bürokratischen Vorschriften zu diesen sogenannten Slots die Fluggesellschaften zu umweltschädlichen Leer- oder Geisterflügen zwinge. Auch die Lufthansa profitiere von zahlreichen Ausnahmeregeln, die vom deutschen Slot-Koordinator zugelassen worden seien, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Zeitfenster nutzen

Grundsätzlich müssen die Airlines in diesem Winter an bestimmten, zu normalen Zeiten stark belasteten Flughäfen mindestens die Hälfte ihrer zugeteilten Zeitfenster nutzen, um sie nicht in der kommenden Saison abgeben zu müssen. Zu pandemiefreien Zeiten lag die geforderte Quote bei 80 Prozent.

Die für den Winterflugplan auf 50 Prozent abgesenkte Quote kann der Kommission zufolge mit Ausnahmeregeln weiter unterschritten werden, die etwa beim Auftreten neuer Virusvarianten greifen. Die Prüfung unterliegt dabei nationalen Koordinatoren. Ab dem 28. März plant die Kommission eine Erhöhung der Nutzungsquote auf 64 Prozent.

Lufthansa hat nun die uneinheitliche Anwendung der Ausnahmeregeln beklagt. Sie würden in mehr als 20 Mitgliedsländern gar nicht eingesetzt und in den übrigen sehr unterschiedlich, sagte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Derzeit würden im Konzern täglich etwa 100 kommerziell unnötige, kaum besetzte Flüge durchgeführt. Zum Lufthansa-Konzern gehört auch die Fluggesellschaft Swiss.

Eine exakte Zahl unnötiger Flüge wollte die Swiss gegenüber watson nicht angeben. Aber auch von der Swiss gibt es Kritik an der 50-Prozent-Regel der EU. «Aus Sicht von Swiss wäre es sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoller, die pandemie- und restriktionsbedingt tiefe Nachfrage auf weniger, dafür besser ausgelastete Flüge zu verteilen, als zwecks Slotsicherung aufgrund zu optimistischer Annahmen der EU-Kommission bei der Ausgestaltung der Slotregelung für den aktuellen Pandemiewinter solche Flüge durchzuführen», sagte eine Sprecherin.

Einheitliche Regeln

Lufthansa fordert für den Rest des Winterflugplans flexible und unbürokratische Ausnahmen zu den Slotregeln. Die Kommission solle sich für eine einheitliche Regelung einsetzen, um unnötige Flüge zu vermeiden und den Airlines Planbarkeit zu geben.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte kurz vor Jahresende in einem Interview gesagt, dass der Konzern bis Ende März 18'000 eigentlich unnötige Flüge abfliegen müsse, um seine Zeitfenster zu behalten. Davon seien aktuell bereits rund 40 Prozent abgeflogen worden, hiess es nun. Für die verbleibenden rund 11'000 unnötigen Flüge hoffe man auf Lösungen. (cma/awp/sda/dpa)

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